Schon bevor der offizielle Teil begann, hatte die Bayern-1-Band den Zuschauern tüchtig eingeheizt. Durch den kurzweiligen Abend führten Bayern-1-Moderatorin Melitta Varlam sowie die beliebten Ruhpoldinger Stadionsprecher Dr. Harald von Knoerzer-Suckow und Laura Erdelyi.
Varlam lobte den Ort gleich zu Beginn in den höchsten Tönen: »Willkommen im wunderschönen Ruhpolding.« Dann blickte sie auf die kommenden Tage voraus: »85.000 Leute werden hier bis zum Ende der Woche in Ruhpolding einfallen und die Athleten aus der ganzen Welt anfeuern.« Sie ergänzte: »300 sind es an der Zahl aus 34 Nationen.«
Dann blickte Knoerzer-Suckow kurz auf die Anfänge der Eröffnungsfeier zurück: »Ganz am Anfang hatten wir mal einen Stromausfall gehabt. Einer der Budenbetreiber brauchte noch einen Kocher mehr, er steckte den ein und zack war es bei uns dunkel.«

Dann wies er noch daraufhin, dass man beim SCR – Ehrenmitglied Heinz Bellino weilte der Zeremonie übrigens ebenfalls bei – nach wie vor Mitglied werden könne und mit einem kleinen Film gab's Einblicke in die Geschichte des rührigen Vereins. Der Vorsitzende des Skiclubs Ruhpolding, Herbert Fritzenwenger, kam dann auf die Bühne und blickte ebenfalls in Sachen Biathlon- und Langlauf-Sport zurück. »Die Zeit hat doch einen gewissen Fortschritt gebracht. Es war eine tolle Zeit. Wir konnten noch viel entwickeln. Heute kann man nur noch die kleinen Dinge verbessern.«
Der SC Ruhpolding hatte in seiner erfolgreichen Geschichte auch schon mehrere Weltmeister- und Olympiateilnehmer in seinen Reihen – und freilich räumten die auch die eine oder andere Medaille ab. Aktuelles Aushängeschild ist übrigens der Weißbacher Skispringer Andreas Wellinger. »Ein sehr attraktiver junger Herr, der Ricco Groß als Frauenschwarm gefolgt ist«, sagte Fritzenwenger mit einem Schmunzeln.
Ole Einar Björndalen: »Wird schwierig werden«
Dann gab's den ersten der drei Team-Blöcke. Zunächst betrat Österreich mit dem deutschen Trainer Ricco Groß die Bühne. Großen Jubel kam auf, als Ole Einar Björndalen die Bühne mit der chinesischen Mannschaft betrat. Der erfolgreiche Ex-Biathlet aus Norwegen ist ja mittlerweile Trainer. Auf die Frage, wie viele Medaillen seine Mannschaft aus Ruhpolding mitnehme, antwortete Björndalen: »Das wird ein bisschen schwierig werden, aber vielleicht in ein paar Jahren.«
Auch von offizieller Seite gab's Begrüßungsworte an die zahlreichen Fans. Ruhpoldings Bürgermeister und Chef des Organisationskommitees, Claus Pichler, bedankte sich bei den Zuschauern: »Es ist traumhaft, es ist großartig, wie viele heute hier sind.« Er wünschte sich, dass alles »so herzlich, so fröhlich und so sportlich weitergeht, wie es heute angefangen hat«.
Alle Fotos vom Dienstagabend:
Traunsteins Landrat Siegfried Walch richtete seinen Dank an die vielen Helfer: »Dass eine Veranstaltung, wie das Biathlon hier so wächst und sich so entwickeln kann, dazu braucht es ganz viele Helfer. Da muss man mal herzlich Danke sagen.«
Dr. Harald von Knoerzer-Suckow wies dann kurz auf die Sommer-Biathlon-WM hin, die ja in diesem Jahr ebenfalls in Ruhpolding stattfinden wird. Walch betonte: »Ich würde auch im Sommer kommen, da haben wir nicht so ein Problem wie letztes Jahr.« Damit spielte er auf die Schneekatastrophe 2019 an, die auch den Biathlon-Weltcup erheblich beeinträchtigt hatte. Die Eröffnungsfeier und das erste Rennen mussten damals ja abgesagt werden. Mittlerweile konnten Pichler und Walch darüber auch ein wenig scherzen. »Ich habe mir schon gedacht, vielleicht habt ihr es deshalb so entschieden, weil der Sommer-Biathlon ein bisschen einfacher ist als letztes Jahr bei der Schneekatastrophe«, ergänzte Walch lachend.
Mit Fritz Fischer und Ricco Groß betraten dann wieder zwei ehemalige Spitzensportler die Bühne – und beide prägten den Biathlon-Sport. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville etwa holten die beiden Ruhpoldinger zusammen mit der deutschen Staffel Gold. Fischer fuhr als erster Sportler damals mit der deutschen Fahne über die Ziellinie. »Das war schon ein bisschen Sportgeschichte, ein historisches Ereignis«, blickte er stolz zurück. »So eine Geschichte musst du erlebt haben.« Und deshalb richtete er auch eine Bitte an die Fans: »Leute, schickt eure Kinder zum Biathlon. Wir brauchen weiterhin Fahnenträger.«
Auf die Bühne kam dann auch noch der Trachtenverein Rauschberger Zell mit seinen Goaßlschnalzern, die mit ihrem Auftritt die Fans ebenfalls begeisterten. Dann gab's den ersehnten Auftritt des schwedischen Teams – aber diesmal gab es keine der legendären Vorführungen auf der Bühne. Der Münchner Trainer Johannes Lukas, der den Ruhpoldinger Wolfgang Pichler beerbt hat, betonte: »Wir haben den Schwerpunkt auf Schießen und Laufen gelegt, da haben wir diesmal leider keine Vorbereitungszeit für die Eröffnungsfeier gehabt.«

Johannes Kühn: »Wir sind alle gut drauf«
Und zum Abschluss der Feier kam freilich noch das deutsche Team. Der Tüßlinger Johannes Kühn, der für den WSV Reit im Winkl startet, freut sich auf seine Heimrennen: »Es läuft ganz gut. Wir sind alle gut drauf«, versicherte er. Sein Teamkollege Arnd Peiffer fuhr zuletzt ebenfalls gute Ergebnisse ein. »Es hat gut funktioniert in Oberhof. Ich bin jetzt gespannt, ob ich meine Form hier herüberretten konnte.«
Bevor dann das Feuerwerk den krönenden Abschluss der Eröffnungsfeier bildete, hatten DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger und DSV-Präsident Franz Steinle, der offiziell aber für die IBU in Ruhpolding ist, noch das Wort. Orgeldinger betonte, dass das deutsche Team bestens gerüstet sei. Steinle hob hervor, dass »wir uns jedes Jahr riesig auf Ruhpolding freuen«. Er lobte die Veranstalter, dass es »perfekte Bedingungen in diesem Jahr« gebe. Er wünschte bei seiner offiziellen Eröffnungsrede dann allen »herausragende Wettbewerbe«. SB