Im März dieses Jahres hatte Dollinger ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet – mit dem Ziel, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen (wir berichteten). »Trotz intensiver Bemühungen konnte in den vergangenen Monaten kein tragfähiger Sanierungsplan entwickelt werden, der den langfristigen Fortbestand ermöglicht hätte«, so Kathrin Proft.
Die Geschäftsführerin erklärt weiter: »Die Herausforderungen, mit denen das Unternehmen seit Jahren konfrontiert ist, sind tiefgreifend: Die Kundenfrequenz im stationären Einzelhandel ist seit der Coronapandemie kontinuierlich zurückgegangen. Parallel dazu sind die Kosten erheblich gestiegen – insbesondere für Mieten, Energie und Personal. Die angekündigte weitere Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns hat den wirtschaftlichen Druck zusätzlich verstärkt. Unter diesen Bedingungen war ein wirtschaftlicher Betrieb nicht länger möglich.«
In den letzten Jahren sei die Unternehmensgröße schrittweise und sozialverträglich reduziert worden – von einst 150 Mitarbeitenden auf zuletzt 31, bis zur Insolvenz ohne betriebsbedingte Kündigungen. Von den verbliebenen Mitarbeitenden können nun laut Geschäftsführerin acht Mitarbeitende in andere Unternehmen der Firmengruppe übernommen werden.
Die Filiale in Salzburg wird weitergeführt und künftig als Store für die Marken Felicitas, HANS und Stapf betrieben. Ab sofort beginnt in allen Filialen der Sommer-Schlussverkauf. Ab August startet der Räumungsverkauf mit Rabatten zum geordneten Abverkauf der Warenbestände.
Kathrin Proft abschließend: »Die Eigentümerfamilie bedauert die Entwicklung zutiefst.« Die Geschäftsführerin dankt vor allem allen Mitarbeitenden für »ihren langjährigen Einsatz, ihre Treue und ihr Herzblut, das sie in das Unternehmen eingebracht haben.« Dank gebühre auch allen Kundinnen und Kunden, Vermietern, Lieferanten und Geschäftspartnern, »die Dollinger über Jahrzehnte hinweg begleitet und unterstützt haben«. fb