In Ingolstadt fanden die Bayerischen U-23-Meisterschaften statt – allerdings unter äußerst schwierigen äußeren Bedingungen. Starker Wind und teils heftiger Regen forderten den Athleten alles ab. Doch Elena Schernhardt ließ sich davon nicht beeindrucken: Über die 100 Meter sprintete sie bei Gegenwind in hervorragenden 11,86 Sekunden zum Titel. Damit bewies sie nicht nur ihre Konstanz, sondern auch ihre Nervenstärke bei widrigem Wetter.
Nur einen Tag später stand sie erneut an der Startlinie – diesmal über ihre Lieblingsstrecke, die 200 Meter. Auch hier ließ sie sich von den Bedingungen nicht bremsen und lief trotz strömenden Regens und erneutem Gegenwind mit 24,15 Sekunden eine beeindruckende Zeit. Diese Leistung unterstreicht ihre derzeitige Topverfassung und sicherte ihr auch über diese Strecke den Sieg. Mit zwei Goldmedaillen avancierte sie zur Sprintkönigin der Bayerischen U-23-Meisterschaften.
Beflügelt von diesen Erfolgen reiste Schernhardt zu den Deutschen Meisterschaften nach Dresden, die im Rahmen der medial begleiteten »Finals« stattfanden – einem der größten Sportereignisse des Jahres, bei dem zahlreiche olympische Sportarten parallel ihre Deutschen Meisterschaften austrugen. Die Leichtathletik-Wettkämpfe fanden im neu sanierten Heinz-Steyer-Stadion direkt an der Elbe statt, das mit 10 343 Zuschauern restlos ausverkauft war – eine stimmungsvolle und beeindruckende Kulisse für alle Teilnehmer.
Im Vorlauf über 100 Meter ließ sich die 19-jährige Athletin aus Teisendorf auch von der prominenten Konkurrenz nicht beeindrucken. Gegen Deutschlands Sprintelite, darunter Stars wie Gina Lückenkemper und Alexandra Burghardt, zeigte Schernhardt ein souveränes Rennen und bestätigte mit 11,86 Sekunden erneut ihre starke Form.
Am zweiten Wettkampftag stand der Start über die 200 Meter auf dem Programm. Im Vorlauf traf sie dabei auf die amtierende Deutsche Meisterin Jessica-Bianca Wessolly (VfB Sindelfingen). Doch auch in diesem hochklassigen Feld bewahrte Schernhardt Ruhe und Konzentration: Mit 24,03 Sekunden sprintete sie nur knapp an einer Finalteilnahme vorbei und belegte einen starken 13. Platz im nationalen Ranking.
Zum Abschluss einer langen und erfolgreichen Saison steht nun noch ein letzter Höhepunkt auf dem Programm: Am kommenden Wochenende wird Elena Schernhardt beim international stark besetzten Top-Meeting in Andorf (Österreich) nochmals über 100 und 200 Meter an den Start gehen. Dort trifft sie auf ein hochkarätiges Teilnehmerfeld aus Österreich, Deutschland, Tschechien und Kenia – eine weitere Gelegenheit, sich mit internationaler Konkurrenz zu messen und ihre starke Form zum Saisonende noch einmal unter Beweis zu stellen. fb