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Rege Betriebsamkeit herrschte in den vergangenen Wochen und Monaten in den 16 heimischen Kinderfeuerwehren. Von kleinen lustigen Übungen über spielerische Gruppenstunden bis hin zu Ausflügen und Erkundungstouren durch die Ausrüstungen war jede Menge geboten. Für die »Blaulichtbande« in Seeon, Seebruck und Truchtlaching war eine kindergerechte Atemschutz-Übung angesagt. (Foto: Kreisfeuerwehrverband)

Es geht rund bei den Jüngsten

In den Kinderfeuerwehren werden die Jüngsten spielerisch an die Tätigkeiten als Feuerwehrfrau oder -mann herangeführt. Seit der Einführung im Jahr 2017 wurden bayernweit fast 1500 Kinderfeuerwehren gegründet. Auch im Kreisfeuerwehrverband Traunstein »wuselt« es regelmäßig in den Feuerwehrhäusern: 16 der 76 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis haben mittlerweile Kindergruppen eingeführt – weitere wie beispielsweise bei der Feuerwehr Altenmarkt befinden sich in der Planungsphase.


In den Jugendgruppen, die sich seit Jahrzehnten etabliert haben, wird der Nachwuchs zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr flächendeckend an die Aufgaben des aktiven Dienstes herangeführt. In den Kindergruppen für die sechs- bis elfjährigen Mädchen und Buben liegt der Fokus auf der Vermittlung von grundlegendem Feuerwehrwissen. Die Herausforderung für die Betreuer liegt dabei bei der kindgerechten Vermittlung der Inhalte. Die Kinderfeuerwehren treffen sich meist im monatlichen Rhythmus.

Die Kindergruppe der »Traunfunken Traunwalchen« widmete sich in der letzten Zeit unter anderem den theoretischen Grundlagen der Brandbekämpfung. Als zentrales Element stand das Verbrennungsdreieck auf dem Programm, anhand dessen die jungen Teilnehmer anschaulich lernten, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit ein Feuer überhaupt entstehen und brennen kann. Darüber hinaus wurde die Einsatzausrüstung einer Feuerwehrfrau »für die Großen« genau unter die Lupe genommen. Hier lernten die Kinder, welche Kleidungsstücke zur vollständigen Ausrüstung gehören.

Hart, Ising und Traunreut erkunden die Autos

Die Kinderfeuerwehr Traunreut legte den Schwerpunkt ihrer Gruppenstunden auf die Fahrzeugkunde. Die Kinder nahmen verschiedene Fahrzeuge der Traunreuter in Augenschein und konnten dabei viel entdecken. Es wurden sowohl die verschiedenen Fahrzeugarten wie auch Unterscheidungsmerkmale erklärt. Als Highlight wurde am Ende das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) samt seiner Ausrüstung genau unter die Lupe genommen.

Bei den Kinderfeuerwehren Hart und Ising stand ebenfalls Geräte- und Fahrzeugkunde auf dem Plan. Die Gruppe untersuchte das Löschgruppenfahrzeug (LF 8/6) bis ins Detail und schaute sich an, welche Gerätschaften sich hinter den Rollos verbergen. Danach wurden der Lüfter und das Aggregat aufgebaut und in Betrieb genommen. Bei dieser Demonstration lernten die Kinder, wie stark sich der erzeugte Wind anfühlt.

Für die »Blaulichtbande« in Seeon, Seebruck und Truchtlaching war eine kindergerechte Atemschutz-Übung angesagt. Der Fokus lag auf dem Verstehen der Herausforderungen, denen sich ein Atemschutzgeräteträger im Einsatz stellen muss.

In einem eigens aufgebauten Parcours und einer nachgestellten Ausrüstung wurde die Bedeutung von Teamwork geübt. Nach mehreren Durchgängen im Parcours wurde der Schwierigkeitsgrad erhöht. Derjenige, der in die »Atemschutzausrüstung« schlüpfte, bekam die Augen verbunden und musste sich auf die Hilfe seines Partners verlassen, um den Parcours erfolgreich zu bewältigen.

Ausflüge in Pettingund Stein

Einen besonderen Ausflug unternahmen die »Feuersteine« Stein an der Traun zur Bergwacht nach Bergen. Dabei durfte der Nachwuchs die Ausrüstung der Bergwacht kennenlernen und spielerisch eine kleine Rettungsübung samt Sicherungsausrüstung absolvieren.

In Petting stand bei der jüngsten Übung ein Besuch bei der Polizei im Mittelpunkt. Ein Polizist beantwortete alle Fragen der Kinder, die von »wie wird man denn eigentlich Polizist?« bis hin zu persönlichen Erlebnissen wie »Hattest du schon mal Angst bei einem Einsatz?« reichten. Selbstverständlich wurden im Anschluss die Ausrüstung und die Beladung des Polizeifahrzeugs von den Kindern ganz genau unter die Lupe genommen.

Wasserschlacht in Matzing

In Matzing wurde den Kindern zunächst gezeigt, welche Ausrüstung aktive Feuerwehrleute bei Einsätzen anziehen müssen. Ausgestattet mit diesem Wissen konnten die Kinder anschließend »ihre Ausrüstung« selbst zusammenstellen. Highlight war allerdings eine Wasserschlacht, bei der mit Spielkreide gemalte Feuerwehrhäuser mit Wasserbomben »gelöscht« werden durften.

Die »Löschdrachen« aus Traunstein, konzentrierten sich in ihren Gruppenstunden auf die Vorbereitung zur Abnahme der »Kinderflamme«. Insgesamt 23 Kinder wurden spielerisch auf die Prüfung vorbereitet. In der Prüfung selbst konnten die Ausbilder und Betreuer elf Kindern zur zweiten Stufe »orange« und sechs Kindern zur dritten Stufe »tiefblau« gratulieren.

Mit den »Hoizhauser Löschdeifen« und deen »Feuerkids« in Bergen wurden vor Kurzem innerhalb von wenigen Tagen nicht nur die Kinderfeuerwehren mit den Nummern 15 und 16 gegründet, sondern auch die ersten beiden Gruppen im südlichen Landkreis Traunstein aus der Taufe gehoben. Hob