Mit Straßenmalereien durch Kreiden will die Bewegung ihre Forderungen verbreiten. Gleichzeitig werden die Klimaaktivisten dezentral streiken. Dafür teilen sich die Mitglieder in Kleingruppen (zwei bis vier Personen) auf, um ihre Botschaften mit Plakaten an verschiedenen Orten im Talkessel zu präsentieren. Die Demonstranten sollen hierbei dauerhaft den Mindestabstand einhalten und FFP 2-Masken tragen. »Wir nehmen jede Krise ernst. Die Corona-Krise ist eine akute Gefahr für viele Menschen«, sagt Antonia Lagler aus der Ortsgruppe Berchtesgaden. Allerdings eskaliert laut Lagler die Krise weiter. »Im Kern stecken wir in einer Menschheitskrise, denn wenn wir nicht aufhören, massenhaft CO2 in die Luft zu schießen, als gäbe es kein Morgen, wird die globale Erwärmung zur echten existenziellen Bedrohung für die menschliche Spezies«, so Lagler.
Interview in der heutigen Freitagsausgabe (19. März) des Berchtesgadener Anzeigers: Antonia Lagler spricht über den globalen Streik in Kleingruppen und kritisiert den mangelnden Respekt der Politiker.
Das Motto dieser Demo lautet #AlleFür1Komma5. Dabei will die Ortsgruppe darauf aufmerksam machen, dass sich Regierungen weltweit zur Einhaltung des Pariser Abkommens verpflichtet haben. Die Aktivisten bemängeln, dass keine der im Bundestag vertretenen Parteien keinen konkreten Plan hat, um die Ziele des Pariser Abkommens einzuhalten. »Die 1,5-Grad-Grenze ist bereits ein schwer ertragbarer Kompromiss aus dem Pariser Klimaabkommen. Doch es fehlt an politischen Antworten auf diese Menschheitskrise«, sagt Antonia Lagler.
Daher fordert die Bewegung die für die Bundestagswahl aufgestellten Parteien dazu auf, einen 1,5-Grad-konformen Klimagerechtigkeitsplan zu entwickeln. »In Zukunft wird sich unsere Art zu leben und zu wirtschaften fundamental verändern. Wir sehen doch jetzt schon drastische Veränderungen in unserer Welt«, sagt Rasmus Noeske, Mitglied der Ortsgruppe Berchtesgaden. Die Frage sei nur, so Noeske, ob die Menschen diese Veränderungen in Zukunft Naturgewalten überlassen oder sie durch politischen Gestaltungswillen selbst in die Hand nehmen.
»Ersteres würde katastrophale, für die menschliche Spezies existenzbedrohende Auswirkungen mit sich bringen. Dass derzeit keine der im Bundestag vertretenen Parteien einen konkreten Plan für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens hat, verdeutlicht das politische Totalversagen und die Verantwortungslosigkeit der Politik. Wir werden die Bundestagswahl wieder zu einer Klimawahl machen«, sagt Noeske. fb