Im Zuge von Schwerverkehrskontrollen am Donnerstag, 20. Februar, auf der Bundesstraße 20 im Bereich Fridolfing stoppten Beamte der Verkehrspolizei Traunstein einen 49-jährigen Berufskraftfahrer, der mit einem Sattelzug seines ihnen bereits bekannten polnischen Arbeitgebers in Richtung Niederbayern unterwegs war. Anhand der aus dem Tachographen ausgelesenen Lenk- und Ruhezeitdaten erkannten die Beamten, dass der Fahrzeuglenker neben seiner eigenen Fahrerkarte offensichtlich eine zweite, fremde Karte nutzte, um seine massiven Lenkzeitüberschreitungen zu verdunkeln.
Der Türke war demnach seit Montagmorgen – ohne eine einzige vorschriftsmäßige Tagesruhezeit einzubringen – praktisch Tag und Nacht unterwegs und stoppte seinen Lkw lediglich für wenige Stunden dauernde Fahrtunterbrechungen. Die Polizisten unterbanden daraufhin die Weiterfahrt.
Wo die zweite Fahrerkarte ist, konnte bis dato nicht geklärt werden. Der Lkw-Fahrer wird nun wegen Fälschung beweiserheblicher Daten und massiven Verstößen gegen das Fahrpersonalgesetz bei der Staatsanwaltschaft Traunstein angezeigt. Er musste vor Ort eine Sicherheit im unteren vierstelligen Bereich leisten. Noch kostspieliger wird die Angelegenheit für den polnischen Spediteur, den eine Bußgeldanzeige beim Bundesamt für Logistik und Mobilität erwartet. Er hatte an Ort und Stelle eine Sicherheit von rund 10 000 Euro zu entrichten, bevor ein Ersatzfahrer den Sattelzug wieder in Empfang nehmen durfte. fb
 

