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Geburtstagsgeschenk enthüllt: Aus der Verlagsanschrift Marienstraße 12 wurde Anton-Miller-Platz

Traunstein – Das Traunsteiner Tagblatt feiert heuer sein 170-jähriges Bestehen, gegründet wurde es im Jahr 1855 von dem Lithographen Anton Miller. Anlässlich des Jubiläums hatte der Stadtrat auf Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer beschlossen, den Platz vor dem Verlagsgebäude nach dem Gründer der Zeitung zu benennen. Das gab der Oberbürgermeister im Rahmen eines Jubiläumsabends Ende Juni bekannt. Am Dienstag wurde das »Geburtstagsgeschenk« offiziell von Oberbürgermeister Hümmer und Verleger Thomas Miller enthüllt.


In der Geschichte des Traunsteiner Tagblatts gab es bislang sechs Verleger. Nach dem Gründer Anton Miller folgten weitere fünf Anton Miller, seit dem Jahr 2003 führt Thomas Miller den Verlag. Seit ihrer Gründung vor 170 Jahren – damals als »Traunsteiner Wochenblatt« – ist die Zeitung in Familienbesitz, sie hat sich bis heute ihre Eigenständigkeit bewahrt. Darauf legten alle jeweils verantwortlichen Verleger großen Wert. Nie war es für einen von ihnen ein Thema, sich mit anderen Verlagen zusammenzuschließen bzw. von anderen Zeitungen zum Beispiel den überregionalen Teil zu übernehmen und in der Traunsteiner Redaktion lediglich den Lokalteil und den Heimatsport zu betreuen. Daher werden auch die überregionalen Nachrichten – von der Politik über das Vermischte bis hin zum Sport – in der eigenen Redaktion aufbereitet. Damit ist das Traunsteiner Tagblatt die kleinste vollständig eigenständige Tageszeitung in Deutschland.

Thomas Miller betont dazu: »Wir sind eigener Herr im Haus. Wirtschaftlich wäre es eventuell interessant, sich einen großen Partner zu suchen. Aber ist das im Interesse der oft zitierten Pressevielfalt auch sinnvoll? Unsere Familie hat eine lange Zeitungstradition und schon immer Wert auf Unabhängigkeit gelegt; das wollen wir auch beibehalten.«

Oberbürgermeister Dr. Hümmer hatte bereits beim Festakt zum 170-jährigen Bestehen des Traunsteiner Tagblatts betont, er sei stolz, dass es der Familie Miller gelungen ist, »durch all die Stürme, Krisen, Kriege und politischen Verwerfungen hindurch die Eigenständigkeit und den Fortbestand des Verlags in Traunstein zu sichern«. Die Zeitung habe immer wieder Übernahmeangebote durch größere Medienhäuser abgelehnt. Das sei bewundernswert, so der Oberbürgermeister.  m