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Ein Exponat nach dem anderen erhält den ihm zugedachten Platz: Auf Hochtouren laufen die Aufbauarbeiten im ersten und zweiten Obergeschoß des Kulturforums Klosterkirche. Auch Judith Bader, die Leiterin der Städtischen Galerie, packt mit an, freundlich unterstützt von Werner Maier, einem der Schreiner aus dem Holzhof der Stadt Traunstein. Übrigens: Um die Objekte auf die richtige Höhe zu bringen, ist überall im Raum ein grüner Laserstreifen zu sehen. (Foto: Pültz)

Geschichte und Geschichten aus 650 Jahren

Traunstein – 2025 steht in Traunstein ganz im Zeichen der Bestätigung der Stadtrechte durch Herzog Friedrich vor genau 650 Jahren. Zum Jubiläum gibt's heuer immer wieder Veranstaltungen. Nach einem Festakt Anfang Januar folgt nun ein weiterer Höhepunkt: Die Stadt zeigt ihre Geschichte in einer Ausstellung. »Traunstein im Wandel. Mit Fug und Recht« im Kulturforum Klosterkirche eröffnet sie am morgigen Donnerstag um 19 Uhr.


Die Ausstellung haben drei städtische Einrichtungen gemeinsam aus der Taufe gehoben: An einem Strang ziehen das Archiv, das Museum und die Galerie. Verantwortlich für die Schau zeichnen die Leiter Franz Haselbeck, Stefan Schuch beziehungsweise Judith Bader. Schon seit Monaten laufen die Vorarbeiten, in diesen Tagen geht das Trio auf die Zielgerade. Auf Hochtouren laufen seit Anfang der Woche die Aufbauarbeiten im Kulturforum. Auch am gestrigen Dienstag herrschte wieder ein »kreativer Ausnahmezustand« im ersten und zweiten Obergeschoß.

Die Ausstellung wird – wie aus den Reihen der Macher zu erfahren ist – eine ganz besondere. Auch Objekte, die jahrelang in den Depots des Stadtmuseums ein kümmerliches Dasein fristeten, sind zu sehen ebenso Bekanntes wie etwa eines der Bilder des sogenannten Salinenbilderzyklus’. Stadtansichten und Urkunden, Gemälde und Fotos sind zu sehen, vor allem aber auch Zeugnisse der Alltagskultur. So ist zum Beispiel auch ein Zunftzeichen von Bäckern und Metzgern ausgestellt, wie »Schandmasken« aus früheren Zeiten, die von den Verurteilten als Strafe für Vergehen aufzusetzen waren.

Rückblick in die Geschichte: Am 7. Januar 1375 verlieh der bayerische Herzog Friedrich Traunstein die Stadtrechte. Aber nicht erst mit der Ausstellung dieser Urkunde hatte einst Traunsteins Stadtwerdung begonnen, das Schriftstück besiegelte vielmehr diese Entwicklung, die schon im 13. Jahrhundert begonnen hatte. So war 1245 erstmals eine Siedlung »Trauwenstain« genannt worden, die in der Folge wuchs und gedeihte – bedingt durch ihre strategisch günstige Lage am Traunfluss im Schutz einer Burg sowie an der Salzhandelsstraße von Reichenhall nach München. Um 1300 trat der Ort bereits als »Stat« in Erscheinung.

Die Ausstellung nähert sich folglich einem Zeitraum von deutlich mehr als 650 Jahren. Dargestellt werden Themenfelder, die schlaglichtartig einen Blick auf und in die Geschichte Traunsteins eröffnen. Was macht eine Stadt aus, von welchen Werten und Normen wird sie geprägt und wie laufen das Leben und Zusammenleben ihrer Bewohner ab? Die Besucher erhalten Anregungen, sich mit diesen und anderen Fragestellungen zu beschäftigen, die bis in die Gegenwart hinein von Belang sind. Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte der Stadt Traunstein in unterschiedlichen Facetten erlebbar zu machen. Neben historischen Fakten und kunstgeschichtlichen Aspekten beschäftigt sich die Schau auch mit gesellschaftlich-sozialen Themen, die für die Stadtgesellschaft einer jeden Epoche von Bedeutung sind. Die Eröffnung der Ausstellung »Traunstein im Wandel. Mit Fug und Recht« ist am morgigen Donnerstag um 19 Uhr. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer erläutern Stadtarchivar Franz Haselbeck, der Kommissarische Leiter des Stadtmuseums, Stefan Schuch, und die Leiterin der Städtischen Galerie, Judith Bader, ihr gemeinsames Ausstellungskonzept.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 1. Juni: Mittwoch bis Freitag, von 11 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr. An den Feiertagen Karfreitag, 1. Mai und Christi Himmelfahrt gelten die Werktagsöffnungszeiten. pü