Zuhause muss jetzt am morgigen Sonntag um 17 Uhr ein Sieg her, um die Chance auf den Klassenerhalt in der Landesliga zu wahren. »Wir werden jetzt noch ein paar Dinge analysieren und schauen, was wir noch besser machen können. Dann gehen wir top vorbereitet ins Rückspiel«, versprach der SBC-Cheftrainer. Er hofft vor allem auch darauf, dass die Hütte im Jakob-Schaumaier-Sportpark brennen wird und »uns unsere Zuschauer beflügeln werden«. Das sei in Dorfen sicherlich ein Vorteil für den TSV gewesen. »Und nun hoffen wir, dass wir diesmal diesen Vorteil haben werden.«
Was im Rückspiel auf jeden Fall besser werfen muss, ist die Chancenauswertung: »Wir hatten in Dorfen wieder einige Hundertprozentige gehabt, stehen allein vorm Torwart, aber wir machen sie einfach nicht. Das ist zu wenig«, ärgerte sich Majdancevic. »Aber das zieht sich ja wie ein roter Faden durch unsere Saison.«
Gegen den Bezirksliga-Vizemeister der Gruppe Ost hätte es dennoch am Ende auch schlimmer kommen können für den SBC. Gut eine Stunde war gespielt, da rückte Schiedsrichter Stefan Treiber (FC Zell-Bruck) in den Mittelpunkt. Als ersten traf sein Bannstrahl Traunsteins Dennis Hrvoic, den er für ein Stürmerfoul für zehn Minuten zum Abkühlen schickte. Drei Minuten später gab es die nächste Zeitstrafe für die Gäste: diesmal für Alexander Dreßl, der sich im Mittelfeld ein ebenso unnötiges Foul leistete.
Und der TSV Dorfen nutzte in doppelter Überzahl gleich seine erste Chance eiskalt aus. Ehe sich die Traunsteiner richtig sortiert hatten, kombinierten sich drei Dorfener durch den Strafraum, Alexander Heilmeier war der letzte, der den Ball vor dem starken Torhüter Issa Ndiaye zum 1:0 (69.) über die Linie bugsierte. »Ärgerlich«, fand Majdancevic. »Sie hatten bis dahin nicht wirklich eine Chance gehabt.« Auch mit zwei Mann weniger drängten die Traunsteiner auf den Ausgleich. Alessandro Discetti scheiterte erst noch am langen Arm des Dorfener Ersatzkeepers Valentino Mierschke. Dann – endlich wieder komplett – kam der große Auftritt des Mark Kremer. Als die Hausherren den Ball am Traunsteiner Strafraum vertändelten, startete der eingewechselte Kremer ein Solo über den ganzen Platz, bis Mierschke den Ball gerade noch zur Ecke um den Pfosten drehte. Die Ecke landete am langen Pfosten, wo SBC-Kapitän Hannes Kraus aus sieben Metern zum 1:1 (84.) abstaubte. In der Nachspielzeit hätte es fast sogar noch zum 1:2 gereicht, doch Mierschke rettete halsbrecherisch gegen Discetti. Die gelb-rote Karte gegen Alexander Dreßl (90.+2) fiel nicht mehr ins Gewicht.
Die erste Halbzeit hatten die Gäste über weite Strecken mit der reiferen Spielanlage dominiert. Doch zu selten zogen die Traunsteiner das Tempo an, um das Dorfener Tor wirklich zu gefährden. Erst als der TSV sich weniger an den eigenen Strafraum zurückdrängen ließ und die eigene Abwehrreihe fast an der Mittellinie postierte, eröffneten sich dem SB Chiemgau mehr Gelegenheiten.
Doch die gefährlichste Aktion gehörte der Heimelf von Andreas Hartl. Als Timo Lorant eine Ecke aufs Traunsteiner Tor köpfte, gelang es Ndiaye erst im zweiten Versuch, den Ball über die eigene Latte zu bugsieren. Die Latte rettete nach der Pause aber auch für den TSV Dorfen, als Karlo Jolic plötzlich völlig allein vor dem Tor stand, aber wuchtig nur den Querbalken traf.
TSV Dorfen: Mierschke, Brenninger, Blaha (87. Bauer), Hönninger, Linner, Eicher (809. Tenha), Scott, Heilmeier (83. Mooser), Eberle, Rachl (66. Bräuniger), Lorant.
SB Chiemgau Traunstein: Ndiaye, Patrick Dreßl, Hrvoic (81. Steinbacher), Vokrri, Pelypenko (76. Majdancevic), Kraus, Alexander Dreßl, Discetti, Jolic (73. Kremer), Salihu, Kranzfelder.
Tore: 1:0 (69.) Heilmeier, 1:1 (84.) Kraus.
Zeitstrafen: Hrvoic (65.), Alexander Dreßl (68.)
Gelb-rote Karte: Alexander Dreßl (90.+2).
Schiedsrichter: Stefan Trainer (FC Zell-Bruck).
Zuschauer: 650. ah/SB