Hinweis auf Ladepunkt
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Bayernweit gab es Anfang Oktober knapp 35.000 öffentliche Ladepunkte. (Symbolbild) Foto: Julian Stratenschulte/DPA

Ingolstadt und Regensburg bei Ladesäulen vorne

München/Berlin (dpa/lby) - Wo in Bayern ist die Versorgung mit Ladesäulen am besten? Kommt darauf an, wie man zählt. Bundesweit ist der Freistaat aber zurückgefallen.


In Bayern gibt es immer mehr Möglichkeiten, sein Elektroauto unterwegs zu laden. Zum 1. Oktober zählte die Bundesnetzagentur im Freistaat knapp 35.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte, gut 4.300 mehr als vor einem Jahr. Besonders gut ist die Versorgung dabei in Regensburg und Ingolstadt, wie aus einer Auswertung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) hervorgeht. Wer die Nase dabei ganz vorn hat, kommt aber auch darauf an, wie man rechnet. 

Setzt man die Zahl der Ladesäulen mit der Zahl der zugelassenen Elektroautos ins Verhältnis, liegt Regensburg an der Spitze. Dort kamen zum 1. Juli auf einen Ladepunkt 6,5 dort zugelassene reine Stromer und Plug-in-Hybride. Für Anfang Oktober liegen noch nicht alle für diesen Vergleich notwendigen Daten vor. Dahinter folgen Fürth mit 7,0 E-Autos pro Ladepunkt und der Landkreis Dingolfing-Landau mit 7,6. 

Bayern etwas besser als der Bundesdurchschnitt

Bayernweiter Durchschnitt sind 15,7 Stromer pro Ladepunkt. Im deutschlandweiten Vergleich liegt der Freistaat damit leicht besser als der Durchschnitt von 16,7. Regensburg ist im Ranking der Zulassungsbezirke übrigens auf Rang vier hinter Heilbronn, Emden und dem Landkreis Oder Spree.

Dieser Wert ist vor allem dann interessant, wenn man betrachten will, wie leicht es ist, eine freie Ladesäule zu finden - beziehungsweise wie gut der Bedarf vor Ort abgedeckt ist. Darüber, wie gut das Ladenetz für die Zukunft aufgestellt ist, sagt er dagegen nicht unbedingt etwas aus, denn ein guter Wert kann hier auch dann entstehen, wenn es in einem Zulassungsbezirk zwar wenig Ladesäulen aber auch sehr wenige E-Autos gibt.

Will man dagegen wissen, wie gut eine Stadt oder ein Landkreis auf steigende und künftig höhere E-Auto-Anteile am Fahrzeugbestand vorbereitet sind, bietet sich eher der Vergleich der Ladepunkte mit der Zahl der Autos insgesamt an. Und hier hat Ingolstadt die Nase vorn - sogar bundesweit. 71 zugelassene Autos kommen dort auf einen Ladepunkt. Dahinter folgen Stuttgart mit 78 und Regensburg mit 82. Bayernweite Nummer drei ist Passau Stadt.

Viele Stromer lassen München schlecht abschneiden

Die mit Abstand meisten Ladepunkte gibt es - kaum überraschend - in München. Weil es hier aber auch die meisten Autos und E-Auto gibt, reicht es beim Versorgungsgrad pro E-Auto für die Landeshauptstadt nur für Rang 90. Bei Versorgungsgrad pro Auto allgemein ist es immerhin Rang 28. Schlusslicht ist in beiden Fällen Schwabach. Dort gibt es der VDA-Auswertung zufolge lediglich 33 Ladesäulen. Basis der Berechnungen sind Zahlen von Kraftfahrt-Bundesamt und Bundesnetzagentur. 

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur gilt als zentrale Voraussetzung für den Hochlauf der Elektromobilität, seit einiger Zeit gibt es vonseiten der Betreiber allerdings erste Klagen, dass die Ladesäulen nicht gut ausgelastet sind. Zuletzt wuchsen der Bestand an E-Autos und der Ladesäulenbestand in Deutschland etwa gleich schnell.

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