»Süßes, sonst gibt's Saures!« Den Spruch hört man Ende Oktober wieder oft: Dann ist Halloween. Das Gruselfest ist vor allem im Land USA ein riesiges Ereignis, hat aber auch bei uns Fans.
Viele denken, dass Halloween auch dort in Amerika erfunden wurde. Aber stimmt das? Die Antwort ist: Nein.
Zwar feiern die Leute dort mit großem Aufwand, schmücken schon Wochen vorher Häuser und Gärten. Aber angefangen hat es woanders und vor langer Zeit: vor mehr als 200 Jahren in Irland. Die Insel gehört zu Europa und liegt im Atlantischen Ozean.
An Tote erinnern
Fast alle Menschen waren damals fromme Christen in der Katholischen Kirche. Für die ist der 1. November ein wichtiger Feiertag: Allerheiligen genannt. Man gedenkt der Gestorbenen.
In Irland wollten die Menschen das am Abend vor Allerheiligen feiern. »Tatsächlich geht Halloween also auf ein kirchliches Totengedenken zurück«, erklärt die Forscherin Lisa Maubach. Sie kennt sich gut aus mit alten Bräuchen. Um armen Menschen auch etwas Gutes zu tun, legten sie dann vor Allerheiligen Lebensmittel vor deren Tür.
Fest mitnehmen in die neue Heimat
Ins Land USA kam der Brauch dann so: »In Irland gab es sehr viele Fehlernten. Das heißt, die Leute hatten Hunger und haben nach neuen Möglichkeiten gesucht, sich ein Leben aufzubauen«, erklärt die Expertin. »Amerika war damals das Auswanderungsland.« Die Menschen nahmen das irische Halloween dorthin mit.
Gespenster und Vampire
In den USA veränderte sich der Feiertag aber. Gruselige Kostüme wie Gespenster oder Vampire kamen in Mode. Das kommt daher, dass der Tag viel mit dem Tod zu tun hat, erklärt die Expertin. Geschäfte verkauften immer mehr Halloween-Deko.
Nach Deutschland brachten deshalb auch amerikanische Soldaten den Brauch, keine Iren. »1975 hat ein amerikanischer Offizier für die Soldaten in einer Kaserne in Darmstadt die älteste deutsche Halloween-Party organisiert«, erzählt Lisa Maubach. Inzwischen machen auch bei uns viele den Spaß mit. Schließlich kann man Süßigkeiten einsammeln.
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