Im Gymnasium kamen in einem Trakt sieben Klassen unter. Drei weitere Klassen werden im »Haus der Athleten« und eine Klasse im Haus der vorübergehenden Schulleitung unterrichtet. Schulleiter Toni Kaunzner, der Schulstab, medizinische Räume und das Lehrerzimmer befinden sich ebenfalls im Haus »Göll«.
Für alle elf von der Buchenhöhe umgezogenen Klassen der Grund- und Mittelschule begann am Donnerstag letzter Woche der Unterricht am Dürreck. Bis es so weit war, gab es natürlich viele logistische Herausforderungen zu bewältigen. Zunächst trafen sich Schüler, Lehrer, Personal und leitende Kräfte der Bildungseinrichtung am Dürreck auf einer Vollversammlung. Eine Andacht begann mit dem Filmtitel »Hurra, die Schule brennt!«. Obwohl man anscheinend trotz der schlimmen Ereignisse den Humor nicht verloren hatte, betont Schulleiter Toni Kaunzner, dass die Situation nach dem Brand für niemanden lustig gewesen sei. Denn auf der Buchenhöhe waren ja auch viele kranke Kinder, denen man mit der neuen Situation gerecht werden müsse. Doch alle wüssten sich nach wie vor in guter Betreuung.
Über den Brand war Schulleiter Toni Kaunzner von einem Kollegen um 3 Uhr morgens informiert worden. Der sagte nur: »Brandfall – das ist kein Scherz.« Kaunzner machte sich sofort auf den Weg und musste wie viele andere mit ansehen, wie das Schulhaus lichterloh brannte. Gottlob sei es in der Nacht passiert und so habe es keine Personenschäden oder Schlimmeres gegeben, sagt Kaunzner.
Den Feuerwehren und allen anderen Hilfsorganisationen ist der Schulleiter sehr dankbar. Alle Beteiligten hätten Großartiges geleistet. Schließlich sei durch das Können der Feuerwehren ein Übergriff des Feuers auf andere Häuser abgewendet worden. Die Brandermittlungen sind bereits seit Freitag abgeschlossen, ein Ergebnis liegt jedoch noch nicht vor.
Die Heizanlage im Keller des abgebrannten Schulhauses ist noch intakt und versorgt auch weiterhin alle anderen Häuser in der Nachbarschaft. Weil auch die Zimmer der Schulleitung nicht gebrannt haben, konnten viele Akten und Bücher gerettet werden. Gleichwohl muss erst eine Spezialfirma für Kopien sorgen, weil das gerettete Material kontaminiert ist. Allerdings sind die meisten Bücher und Hefte der Schülerinnen und Schüler verbrannt. Doch viele andere Einrichtungen sorgten umgehend für Ersatz.
Der aktuelle Schulbetrieb bereite keine Probleme, sagt Toni Kaunzner. Der einzige Unterschied zum Schulbetrieb auf der Buchenhöhe sei die räumliche Trennung. Die Kinder und Jugendlichen seien mit der gesamten Situation gut zurechtgekommen, was der Schulleiter darauf zurückführt, dass zwischen Schülern und Lehrern ein sehr vertrautes Verhältnis bestehe. Auch über die »großartige Solidarität« unter allen CJD-Einrichtungen freut sich Toni Kaunzner sehr. Viele halfen wo und wie es nur ging. Ein Sonderlob richtete der Schulleiter an sein komplettes Kollegium, das Unglaubliches geleistet habe, um in kürzester Zeit wieder in einen geregelten Schulbetrieb zu kommen.
Und beim CJD blickt man auch schon wieder nach vorne. Schon bald will man in Planungen für einen Schulhausneubau an gleicher Stelle einsteigen. »Im Moment wird noch die Brandruine abgetragen, erst dann können wir sagen, was noch übrig ist«, so eine Sprecherin. »Aber wir sind auf jeden Fall bemüht, die Schule wieder aufzubauen.« Die Brandursache sei nach wie vor unklar, der Schaden liege bei mehreren Millionen Euro.
Eine prominente Unterstützerin ist die ehemalige Skirennfahrerin Hilde Gerg. Die einstige CJD-Schülerin rief auf ihrer Facebook-Seite zu Spenden auf. »Die Kinder haben ja auch viel Unterrichtsmaterial wie Globus, Hefte und Bücher verloren. Da wird jetzt schnelle Hilfe benötigt«, sagte sie. Einige Sportlerkollegen und ehemalige Schüler des Internats hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Christian Wechslinger/red/dpa