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Alle alten Radargeräte entlang der Westautobahn im Bereich Salzburg sind gegen neue Geräte mit einer besseren und genaueren Messtechnik ersetzt worden . (Foto: Michael Hudelist)

Neue Laser-Radargeräte an der Autobahn: Messtoleranz nur mehr bei drei Prozent

Salzburg – Berufspendlern ist es schon aufgefallen: alle Radarkästen im Salzburger Bereich der Westautobahn, beginnend bei Hallwang bis Salzburg-West (Ausfahrt nach Bad Reichenhall) sind mittlerweile durch moderne Messgeräte ersetzt worden. Das »Light Detection and Ranging«-System (LIDAR) überwindet Nachteile der herkömmlichen Sensorik.


Die gemessenen Tempoüberschreitungen samt Fotos werden direkt an die Polizei geleitet, die wiederum mit dem Bundesrechenzentrum in Wien verbunden ist. Die Messtoleranz wird wegen der genaueren Messung von fünf auf drei Prozent reduziert – das heißt zum Beispiel, bei vorgeschriebenen 100 km/h wird ein Kennzeichen ab 104 km/h geblitzt.

Der Autobahnbetreiber Asfinag hat in den vergangenen Wochen alte Radargeräte an den Standorten bei Hallwang, zwischen Salzburg-Nord und Messe und zwischen den beiden Ausfahren bei Salzburg-West gegen neue Anlagen mit einer leistungsfähigeren Lasertechnik ausgetauscht. Die neuen Geräte kosten bis zu 180 000 Euro pro Standort.

Der Grund für den Austausch: »Die Geräte auf den Autobahnen sind in die Jahre gekommen, teilweise sind die Anlagen zwischen zehn und zwölf Jahre alt«, so Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl. Österreichweit werden in einer ersten Phase 60 Standorte mit neuen Radargeräten ausgerüstet, weitere 60 sollen in den kommenden Jahren folgen.

Die Asfinag ist für Hardware und Betreuung der Geräte zuständig, »das Handling der Geschwindigkeitsüberwachung an sich obliegt der Polizei – die Ahndung in weiterer Folge der jeweils zuständigen Behörde«, so Holzedl. In Salzburg werden die Daten von den Radarkästen digital an die Polizei übermittelt, diese gibt die Daten an das Bundesrechenzentrum weiter. »Nur wenn es das Ausforschen zum Beispiel von ausländischen Kennzeichen geht landen die Fotos wieder bei uns«, so Polizeisprecher Hans Wolfgruber.

Die Strafgelder wiederum fließen zu 80 Prozent an die Asfinag, den Rest erhalten Verwaltung und Polizei, die sämtliche Radar- und Section-Control-Anlagen betreibt. Ausgenommen von der 80-Prozent-Regelung sind die Tempolimits aus Umweltschutzgründen, in Österreich IG-Luft-Verordnung genannt, hier kommen Strafen zur Gänze dem Land zu Gute. Solche IG-Luft-Bereiche gibt es aber im Bundesland Salzburg derzeit nicht, dafür fast flächendeckend in Tirol.

Zahlen über die Einnahmen pro Jahr sind nicht zu erhalten, da die Abrechnung über die jeweiligen Bezirkshauptmannschaften und die Landespolizeidirektion erfolgt. Bei Tempoüberschreitung im Stadtgebiet werden die »Anonymverfügungen« vom Strafamt der Landespolizei verschickt. Am Land werden die Bescheide von der Bezirkshauptmannschaft Tamsweg verarbeitet, verschickt über die holländische Post. hud