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Die 19-jährige Landespolizistin Magdalena Matschina ist neue Hinterfrau auf dem Doppelrodel mit Dajana Eitberger. Matschina wohnt in Schönau am Königssee und startet für den SV Bad Feilnbach. (Foto: Christian Wechslinger)

Neues Rodel-Doppel mit großen Zielen

Damen-Doppel ist erst seit wenigen Jahren im Weltcup dabei und somit eine noch junge Rodelvariante, die dadurch noch stark ausbaufähig ist. Nachdem Dajana Eitberger vom RC Ilmenau zuletzt mit Saskia Schirmer vom RC Berchtesgaden unterwegs war, holte Eitberger kürzlich Magdalena Matschina vom SV Bad Feilnbach auf ihren Doppelrodel.


Hintergrund des überraschenden Wechsels der Hinterfrau waren Defizite in der Athletik. Diese Defizite soll ab sofort die 19-jährige Landespolizistin kompensieren, die in Schönau am Königssee wohnt. Der langjährige Nachwuchstrainer Martin Schwab hatte diesen Wechsel auf der hinteren Position schon lange vorausgesagt: »Das ist so ähnlich wie im Bobsport, wo die Anschieber auch immer wieder ausgetauscht werden.«

Die neue Hinterfrau Magdalena Matschina versteht sich mit ihrer Pilotin Dajana Eitberger schon blind: »Wir waren bei zwei Lehrgängen zusammen und hatten viel Spaß. Die 14 Jahre Altersunterschied machen nichts aus, weil Dajana unkompliziert und jung geblieben ist«, befindet Magdalena Matschina, die der neue Bundestrainer und Doppel-Olympiasieger Patric Leitner mit Dajana Eitberger zusammengebracht hat. Neben einem Konditionslehrgang am Gardasee mit Bergradeln und Bergtouren ist das neue hoffnungsvolle Doppel auch schon bei Lehrgängen auf den Startbahnen in Oberhof und am Königssee zusammen auf dem Schlitten gesessen und hat schnelle Startzeiten erzielt.

Zum Rodeln gekommen ist Magdalena Matschina durch eine Talentsichtung an ihrer Schule in Bad Feilnbach. Sie dachte da eher an einen »Popo-Rodel« im Schnee, doch es ging gleich auf die Königsseer Kunsteisbahn. »Mir hat das gleich Spaß gemacht und da waren mir auch die 100 Kilometer von Bad Feilnbach an den Königssee egal«, erinnert sie sich an ihre Anfänge vor zwölf Jahren. Nachdem sie zunächst im Einzelbewerb unterwegs gewesen war, beschleunigte sie dann längere Zeit den Schlitten von Annika Krause und gewann mit ihr auch Junioren-Weltcups.

Als große Ziele des neuen Doppels gelten zunächst einmal die Olympischen Spiele in Cortina in knapp zwei Jahren. Und ganz besonders freut sich Magdalena Matschina auf die Wiedereröffnung der Königsseer Bahn, auf der sie am liebsten fährt, weil sich da einiges rührt. Die Faszination Rodeln heißt für die 19-Jährige: Adrenalin pur, Geschwindigkeit und dass keine Abfahrt gleich verläuft. Darauf richtig zu reagieren, sei die große Kunst, befindet Magdalena Matschina, die auch mit Techniker Christian Thurner viel am Doppelschlitten bastelt.

Christian Wechslinger