Vonovia-Chef Rolf Buch
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Der Vorstandsvorsitzende des Wohnungsbaukonzerns Vonovia, Rolf Buch, warnt vor lang andauerndem Wohnungsmangel (Archivbild). Foto: Bernd Thissen/DPA

Vonovia-Chef warnt vor jahrzehntelangem Wohnungsmangel

München (dpa/lby) - Zu wenige Neubauten, starker Zuzug: In München und Umgebung droht laut Vonovia-Chef Buch ein langanhaltender Wohnungsmangel. Das sei für die Gesellschaft ein echtes Problem.


Der Chef des Wohnungsunternehmens Vonovia, Rolf Buch, warnt vor einem jahrzehntelangen Wohnungsmangel in der Landeshauptstadt und der Region München. Der Trend zur Urbanisierung werde sich allein schon wegen des benötigten Zuzugs von Arbeitskräften verstärken, sagte Buch dem »Münchner Merkur«. »Die Folge ist, dass es in Metropolen wie München samt Umland in den nächsten 30 Jahren massiven Wohnungsmangel geben wird.«

Denn die Menschen aus dem Ausland würden in die Städte und nicht auf das Land ziehen, weil es dort Arbeitsplätze gebe und die Sprachbarriere niedriger sei. Auch die eingesessene Bevölkerung ziehe es in die Städte, erläuterte Buch - »die Jungen, weil es dort gute Unis und Jobs gibt, die Älteren, weil die Gesundheitsversorgung dort besser ist«. Zugleich werde aber zu wenig gebaut.

»Wir alle unterschätzen noch, wie brennend die Frage wirklich ist«, betonte Buch. »Wenn wir in München oder Berlin eine Wohnung inserieren, haben wir dafür 800 Bewerber.« Das sei für eine Gesellschaft ungesund. »Denn am Ende hat es in so einem Markt die alleinerziehende Kassiererin im Supermarkt schwerer als das Gutverdiener-Pärchen ohne Kinder.« Damit mehr bezahlbare Wohnungen gebaut würden, müssten Genehmigungen schneller erteilt und die Baukosten reduziert werden, etwa durch serielles Bauen und Reduzierung der Baustandards.

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