Lando Norris hat mit einer beeindruckenden Pole-Runde einen weiteren Schritt zur Machtübernahme in der Formel 1 gemacht. Der britische WM-Zweite ließ der Konkurrenz in der Qualifikation keine Chancen und verwies bei seiner 14. Pole Position das Ferrari-Duo mit Charles Leclerc und Lewis Hamilton auf die Startplätze zwei und drei. »Es fühlt sich gut an«, sagte Norris mit breitem Grinsen.
WM-Spitzenreiter: »Es ist irgendwie mysteriös«
Dagegen setzte sich bei seinem Teamkollegen Oscar Piastri - noch der WM-Führende mit 14 Punkten mehr als Norris - die Krise fort. Nur Platz acht im Qualifying, wegen einer Strafe von Austin für den siebtplatzierten Carlos Sainz rückt er aber einen Platz für den Großen Preis von Mexiko-Stadt (21.00 Uhr MEZ/Sky) nach vorn. »Es ist irgendwie mysteriös«, sagte Piastri recht ratlos. Es fehle einfach die Geschwindigkeit.
Und Max Verstappen? Auch er bekam nach seinem Höhenflug einen Dämpfer. Mehr als Startrang fünf war nicht drin. Es werde sehr schwer, prophezeite Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko und sagte mit Blick auf Platz eins im Rennen: »Norris ist hier unantastbar.« Ein Podestplatz sei ein Erfolg.
Nach den beiden Trainingseinheiten am Freitag hatte sich Verstappen zum klaren Pole-Favoriten gefahren. Pausierend in der ersten Stunde für einen Nachwuchspiloten, raste er danach zur Tagesbestzeit. Nur zufrieden war er nicht: Die Leistung auf nicht nur einer Runde machte ihm Sorgen.
Ob es an Veränderungen am Wagen zugunsten der sogenannten Longruns lag, ist offen. Jedenfalls fehlte im letzten Freien Training schon etwas der Speed auf einer Runde. Norris hatte stattdessen mit einer klaren Bestzeit ein erstes Zeichen gesetzt. Piastri kämpfte schon die ganze Zeit mit sich, dem Wagen und der Strecke und kam an Norris nicht ran.
Überraschungen im ersten K.o.-Abschnitt
64 Punkte büßte der Australier in den vergangenen vier Grand Prix auf Verstappen ein. 40 Zähler fehlen dem Niederländer auf Platz eins, bei Norris sind es nur noch 14.
Von den drei Titelrivalen schaffte es im ersten K.o.-Abschnitt aber keiner auf Platz eins. Den schnappte sich Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar. Dreitausendstelsekunden langsamer auf Rang zwei: Rekordweltmeister Hamilton, Dritter wurde George Russell im Mercedes. Erst dann folgte Norris, Verstappen wurde Neunter, Piastri Zehnter.
Sieben Grand Prix gewann der Australier in diesem Jahr, seit vier Rennen aber schwächelt und kriselt Piastri. Der Abwärtstrend setzt sich fort. Nur Siebter im zweiten Zeitabschnitt, Norris war diesmal der Schnellste vor Hamilton, Russell und Verstappen. Für Nico Hülkenberg war im Sauber als 13. Schluss.
Der Kampf der besten Zehn um Startplatz eins
In der entscheidenden Phase mischte dann auch noch Leclerc mit. Der Monegasse fuhr im ersten Versuch die schnellste Runde und übernahm erst mal die Führung. Dann kam Norris, dann Hamilton, dann Verstappen, Piastri lag auf Position fünf. Beim zweiten Versuch legte Piastri vor, aber ohne Pole-Chance. Verstappen war zu langsam, denn Norris verbesserte seine starke Zeit noch mal und fuhr erstmals seit Spa-Francorchamps Ende Juli wieder auf Startplatz eins.
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