Sie sind eine pure Plage: Zecken. Meistens spüren wir es nicht, wenn die millimeter-kleinen, blutsaugenden und im Extremfall sogar tödlichen Biester sich an unserem Körper festsetzen, zubeißen und dann Blut saugen. Denn dann müssen wir spätestens eingreifen.
Doch damit es gar nicht erst zu nervenaufreibenden und schmerzhaften Zeckenbissen kommt, haben wir nützliche Tipps für Dich zusammengestellt, wie Du Dich vor den Parasiten und ihren gefährlichen Krankheitserregern schützen kannst.
Zecken wissen sehr genau, wie sie es am besten auf ihren Wirt absehen: Sie lauern im hohen Gras oder lassen sich von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen. Sind sie einmal auf einem Körper gelandet, suchen sie sich häufig Stellen, in denen wir einen Biss kaum spüren und erst möglichst spät bemerken. Es ist zwar keine allgemeingültige Regel, aber Zecken suchen zumeist Körperteile, an denen es eher "ruhig" ist, sie also nicht durch unsere Bewegungen gestört werden.
Der richtige Zeckenschutz: Spray, Creme oder doch ein natürliches Mittel?
Doch wie schütze ich mich richtig vor einem möglichen Zeckenbefall, sodass es am besten gar nicht erst zum Biss kommt? Wenn Du Dich längere Zeit in der freien Natur aufhältst, zum Beispiel beim Wandern oder Zelten, solltest Du Dich gut vorbereiten. Bei einem kurzen Ausflug reicht es auch, den Körper im Nachhinein nach Zecken abzusuchen. Häufig spürt man die kleinen Achtbeiner auch auf der Haut krabbeln, wenn sie sich ihren Weg durch die feinen Häärchen bahnen. Dazu sollte man allerdings still sitzen und nicht abgelenkt sein.
Lange, geschlossene Kleidung & Kopfbedeckung
Zecken suchen den Körper ihres Wirtes nach gut durchbluteten, dünnhäutigen und feuchten Stellen ab, um sich dann dort festzubeißen. Das braucht eine gewisse Zeit. Generell schützt Dich lange Kleidung davor, überhaupt von einer Zecke aufgesucht zu werden. Aber auch wenn es eine Zecke auf Dich absieht, wird sie von Deiner Kleidung zunächst aufgehalten und braucht erheblich länger, um eine geeignete Körperstelle zu finden.
Lange Hosen, langärmlige Oberteile, geschlossene Schuhe (hohe Wanderschuhe) und lange Socken bieten einen besonders starken Schutz vor Zecken. Besonders nützlich ist es auch, die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Kopfbedeckungen sind gerade in Waldgebieten das A und O: Bei kälteren Temperaturen empfiehlt sich eine Mütze; ist es draußen wärmer, bieten auch ein Sonnenhut oder eine Basball-Cap guten Schutz für den "Befall von oben".
Generell gilt: Zecken werden nicht von heller Kleidung angelockt (anders als z.B. Mücken), es empfiehlt sich also einfarbige, eher hellere Kleidungsstücke zu tragen, um Zecken darauf schon zu entdecken, bevor sie die Haut überhaupt erreichen.
Kleidung nach Zecken absuchen!
Zecken können auch innerhalb von Gebäuden mehrere Tage lang überleben – wenn sie noch in Deiner Kleidung sind. Deshalb solltest Du diese unbedingt absuchen oder nach dem Waschen in den Wäschetrockner stecken. Eine warme Wäsche überleben Zecken, aber eine Stunde im Trockner halten die Spinnentiere nicht durch.
Überprüfe besonders regelmäßig Stellen wie Deine Armbeugen, Achselhöhlen, Kniekehlen, Haaransätze, Deinen Hals und den Bereich um Deine Ohren nach Zecken.

Sprays und Zeckenschutzmittel
Insekten- und Zeckensprays versprechen viel und die Handhabung ist zweifelsohne sehr bequem: Wichtige, freiliegende Bereiche wie die Arme, Beine und den Hals einprühen bzw. -cremen und die Zecken machen einen großen Bogen um Dich – so zumindest die Theorie. Ob das in der Praxis so gut funktioniert, ist eher strittig. Immerhin kommt die Zecke meistens erst mit dem Anti-Zeckenmittel in Kontakt, nachdem sie sich auf dem Wirt niedergelassen hat. Viele Mittel versprechen hier, dass Zecken die enthaltenen Wirkstoffe nicht ertragen und sich freiwillig von der Haut fallen ließen.
Sogenannte Repellentien halten Dir laut Herstellerversprechen nicht nur Stechmücken, sondern auch Zecken vom Leib. Sprays sind häufig für Haut und Kleidung gedacht, Lotionen müssen immer auf die Haut aufgetragen werden. Das größte Problem dieser Mittel liegt meistens in der Dauer ihrer Wirkung: Meist erlischt der Schutz schon nach ein oder zwei Stunden, auch wenn der Hersteller einen längeren Effekt verspricht. Auch von Mensch zu Mensch kann die Wirkungsdauer variieren, denn sie hängt auch von Faktoren wie der Schweißbildung ab.
Manche Zeckenschutzmittel enthalten außerdem Allergene und können zu Reizungen der Schleimhäute führen. Aufpassen bei der Anwendung auf der Haut, damit das Mittel nicht an empfindliche Stellen gerät. Natürliche Mittel sind zudem deutlich schonender für die Haut als synthetische Schutzsprays.
Natürliche Mittel gegen Zecken
Ob Hausmittel gegen Zecken helfen, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Zur Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl, Kokosöl und anderen Hausmitteln gegen Zecken findet jedoch in verschiedenen Onlineforen oder auf Social-Media-Kanälen ein reger Austausch statt.
Impfungen gegen Zecken
Der effektivste Schutz sind immer noch Zecken-Impfungen. Diese schützen zwar nicht vor Zeckenbissen, aber vor gefährlichen Krankheiten. An erster Stelle steht die Impfung gegen FSME. Hier gibt es zwei Impfstoffe, die bereits nach dem ersten Lebensjahr zugelassen und empfohlen sind. Du kannst Dich über die FSME-Impfung bei Deinem Hausarzt beraten.
Gegen Borreliose, die zweite von Zecken übertragene gefährliche Krankheit, kannst Du Dich nicht impfen lassen.
Vorsichtsmaßnahmen beim Aufenhalt in der Natur
In Bayern gibt es bereits seit Jahren Risikogebiete, in denen sich Zecken besonders stark vermehren und dadurch auch die Krankheitserreger weiter verbreitet werden. Diese Gebiete gilt es zu meiden. Aber auch das Fernhalten von hohem Gras oder das Wandern durchs Gestrüpp verringert die Gefahr, sich Zecken einzufangen, deutlich. Auch an Seen, Bächen und Flüssen tummeln sich Zecken besonders stark. Deshalb solltest Du Dich über Deine Routen und die dortigen Gegebenheiten im Voraus informieren.
Nimm immer eine Zeckenzange, eine Zeckenpinzette oder eine Zeckenkarte auf Deine Reisen mit, damit Du im Fall der Fälle so schnell wie möglich reagieren kannst!



