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Arbeitsunfall an der Behelfsbrücke: Floß treibt Richtung Wehr ab – Arbeiter verletzt – Polizei gibt Update

Marktschellenberg – Ein schwerer Arbeitsunfall ist am Mittwochnachmittag an der neuen Behelfsbrücke in Marktschellenberg passiert. Ein 39-jähriger Arbeiter konnte sich nur durch einen Sprung ins Wasser retten, ein 61-jähriger Mann hingegen wurde bei dem Unfall mittelschwer verletzt, wie die Polizei nun mitteilte. Das ist passiert:


Laut Polizei wurde ein selbstfahrendes Arbeitsfloß verwendet, um auf dem Wasser der Ache zum Arbeitsplatz zu gelangen. Das mittels Hydraulik angetriebene Floß wurde von einem 61-jährigen Arbeiter aus Teisendorf gelenkt, der mit einer Spezialfirma aus Inzell an den Arbeiten beteiligt war. Zudem befand sich ein 39-Jähriger aus Tschechien auf dem Floß, dessen Firma aus Furth im Wald die Behelfsbrücke angefertigt hatte.

Aus bisher ungeklärter Ursache war das Arbeitsfloß nicht mehr manövrierfähig, wurde von der Strömung erfasst und trieb in Richtung einer Wehranlage eines Kraftwerkes. Der 39-Jährige konnte sich durch einen Sprung ins Wasser ans Ufer retten. Der 61-jährige Teisendorfer wurde jedoch mit dem Floß über die rund vier Meter hohe Wehranlage gespült. Am Fuße des Wehrs blieb das Floß hängen. Der Teisendorfer wurde beim Aufprall mittelschwer verletzt.

Dessen Rettung gestaltete sich sehr schwierig, da er sich relativ weit entfernt vom Ufer befand. Durch professionelles Handeln der Feuerwehren Marktschellenberg und Berchtesgaden sowie der Wasserwacht Berchtesgaden konnte der 61-Jährige schließlich mit der Drehleiter und einer Schleifkorbtrage aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Nach der Erstversorgung wurde der Mann ins Unfallkrankenhaus Salzburg eingeliefert.  

Wie die Beamten weiter mitteilen, entstand Sachschaden am Hydraulikantrieb des Floßes und am Druckschlauch der Wehranlage. Die Gesamtschadenshöhe wird auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt. Eine genaue Bezifferung ist jedoch erst nach einer Begutachtung des Wehres durch eine Fachfirma möglich.

Die Erstmeldung vom Mittwochabend:

Marktschellenberg – Einsatzkräfte von Rotem Kreuz und Feuerwehr mussten am Mittwochnachmittag zur Schellenberger Brückenbaustelle an der Berchtesgadener Ache ausrücken, wo offenbar zwei Arbeiter rund eineinhalb Meter tief ins Wasser gefallen waren und einer schwer verletzt wurde.

Ein dort eingesetztes Floß war aus noch unbekannter Ursache während der Arbeiten unterhalb der Brücke Richtung Wehr abgetrieben. Kurz vor Redaktionsschluss waren die BRK-Wasserwachten Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf, die Freiwilligen Feuerwehren Marktschellenberg, Berchtesgaden und Bad Reichenhall (Tauchergruppe) sowie der BRK-Rettungsdienst im Einsatz.

Die überörtlichen Einsatzkräfte konnten zum Teil auf der Anfahrt wieder umkehren, da die Arbeiter, die die Lärmbelästigung durch die Brücke beseitigen sollten, von der Schwimmplattform mit der Schleifkorbtrage und der Drehleiter gerettet werden konnten. (Fotos: Franz Heger/Christian Wechslinger)