Früh aufstehen hieß es am Dienstag, da die Ausbildungskompanie bereits um 3.15 Uhr geweckt wurde. Nach Körperpflege sowie Waffen- und Munitionsempfang tarnten die Rekruten ihre Gesichter und rückten nach 7 Uhr über das Wachterl auf die Reiteralm ab. Nachdem die vier Züge samt ihren Ausbildern das Hochplateau Reiteralm erreicht hatten, ging es daran, die Biwakbereiche mit den Zweimannzelten aufzubauen und sich für das Leben im Felde einzurichten. Der Nachmittag des ersten Tages war mit Alarmposten-Ausbildung sowie der Prüfung im Feuerkampf ausgefüllt. Am Abend und nachts wurde das Thema Streifenwege geprüft.
Der zweite Tag sah den Einsatz von chemischen Kampfmitteln vor, nachdem die Rekruten nach einem ABC-Alarm die Schutzmaske tragen und dabei marschieren mussten, was bei den sommerlichen Temperaturen kein leichtes Unterfangen war. Am Fuße des Wartsteinkopfes angetreten, bekamen die Rekruten als äußeres Zeichen der erfolgreichen Besichtigung von ihren Unterführern die begehrten Litzen an die Schulterklappen angeheftet, die eine Zugehörigkeit zu einem Verband verdeutlichen. Kompanieführer Major H. sprach den angetretenen Rekruten Lob aus und stellte fest, dass alle die erste Etappe im neuen Soldatenleben gut gemeistert hätten. In den weiteren Verwendungen gelte es, physisch und psychisch immer das Beste aus sich herauszuholen, um nach einem Einsatz gesund nach Hause zu kommen.
Der Kompanieführer führte weiter aus, dass viele der angetretenen Soldaten schon den Eid darauf geschworen hätten, im Ernstfall für die Werte und Normen der Gesellschaft und der Demokratie zu kämpfen. Alle anderen werden das Versprechen beim feierlichen Gelöbnis am kommenden Donnerstag vor der Staatskanzlei in München nachholen. Schließlich trug man auf der Reiteralm noch gemeinsam Soldatenlieder und die »Deutsche Nationalhymne« vor.
Am Nachmittag standen Grundlagen in der Gebirgsausbildung auf dem Ausbildungsprogramm. Die Unterführer hatten dafür vier Stationen vorbereitet, an denen unter anderen Knoten und Bunde gelehrt wurden, ein Seilsteg zu überwinden war und in flachem Gelände abgeseilt wurde. Am Donnerstag folgte noch einmal Gebirgsausbildung, ehe es über den Schrecksattel nach Oberjettenberg und zurück in die Kaserne ging. Nach dem feierlichen Gelöbnis werden die Soldatinnen und Soldaten in ihre Stammeinheiten versetzt.
Christian Wechslinger