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An der Bushaltestelle Alte Saline in Bad Reichenhall (v.l.): Raimund Schäfer (VdK Arnstorf), Alois Steinbeißer (VdK Arnstorf), Josef Koll (VdK Arnstorf), Caroline Puhlmann (Seniorenbeauftragte des Landkreises Berchtesgadener Land), Josef Jerger (VdK Berchtesgadener Land), Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung (Stadt Bad Reichenhall). (Foto: privat)

Ein Aufbruch für alle

Berchtesgadener Land – Manchmal braucht es einen Funken, um ein Feuer der Begeisterung zu entfachen. Genau diesen Funken zündete Josef Koll, der engagierte Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Arnstorf, als er im Berchtesgadener Land den Kontakt zum VdK Kreisvorsitzenden Josef Jerger suchte. Was daraus entstand? Eine fantastische Einladung für die Vorstandschaft des Ortsverbandes Arnstorf, sich auf eine Entdeckungsreise der besonderen Art zu begeben – nach Freilassing und Bad Reichenhall, um von den dortigen Wegen zur Barrierefreiheit zu lernen.


Josef Jerger, VdK-Kreisvorsitzender Berchtesgadener Land und Vertreter für Inklusion und Barrierefreiheit, ein Organisationstalent mit Herz, zögerte nicht lange und arrangierte exklusive Treffen mit der Seniorenbeauftragten und stellvertretenden Behindertenbeauftragten Caroline Puhlmann sowie den Bürgermeistern von Bad Reichenhall und Freilassing. Denn wer könnte besser über bereits umgesetzte Projekte, geplante Visionen und die Herausforderungen auf dem Weg zu einem barrierefreien Miteinander berichten als die Verantwortlichen vor Ort?

Vormittags-Highlight in Freilassing: Bürgermeister Markus Hiebl empfing die Arnstorfer Delegation mit offenen Armen und nahm sich persönlich die Zeit für eine aufschlussreiche Führung. Staunend erlebten die Besucher einen innovativen, barrierefreien Kreisverkehr – ein echtes Plus für die Sicherheit aller. Besonders beeindruckend war auch das zukunftsweisende Konzept der Grundschule, das sowohl im Alt- als auch im Neubau Barrieren überwindet.

Ein absolutes Highlight und ein Paradebeispiel für gelebte Inklusion offenbarte sich der Arnstorfer Delegation dann im Hallenbad von Freilassing. Hier wurde nicht nur Barrierefreiheit umgesetzt, sondern ein fantastisches Gesamtkonzept für Besucher und Betreiber bis ins kleinste Detail meisterhaft geplant und realisiert. Dieser beeindruckende »rote Faden« der Nutzerorientierung zog sich durch alle Bereiche: Ob im Nichtschwimmerbereich, dem Sprungturmbereich mit seinem clever absenkbaren Boden oder dem Hauptschwimmbecken – an alles war gedacht. Die Steuerung der Raumtemperatur, die großzügigen und durchdachten Umkleiden sowie die Duschen zeugen von höchster Planungsqualität. Auch im Außenbereich setzt sich diese Exzellenz fort: Angepasste Sitzgelegenheiten für Rollstuhlfahrer, leicht zugängliche Rampen und barrierefreie Zuschauerplätze machten deutlich, wie umfassend hier Barrierefreiheit verstanden und umgesetzt wird.

Die Arnstorfer erkannten: Dieser Ansatz – dieser konsequent durchdachte »rote Faden« – ist ein universelles Prinzip, das auf jegliche Art von barrierefreier Planung angewendet werden kann und als leuchtendes Beispiel für andere Kommunen dient.

Nachmittags-Entdeckungen und ein leuchtendes Beispiel in Bad Reichenhall: Auch hier ein herzlicher Empfang durch Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung, der die Arnstorfer mit auf eine Tour durch seine Stadt nahm und offen über den aktuellen Stand berichtete. Die Delegation konnte anerkennen, dass Bad Reichenhall noch einen längeren Weg in puncto umfassender Barrierefreiheit vor sich hat, dieser Weg jedoch klar definiert ist und zielstrebig angegangen wird. Zunächst wurden bereits vorbildlich umgesetzte Projekte wie eine zugängliche Fußgängerzone, der für alle erlebbare Königliche Kurgarten sowie intelligent gestaltete Fuß- und Radwege an Straßenquerungen und barrierefreie Bushaltestellen mit großem Interesse begutachtet.

Der erste Vorstand des VdK Ortsverbandes Arnstorf, Josef Koll, fand bewegende Worte des Dankes für die Organisation durch Josef Jerger und die engagierten Bürgermeister: »Wir wissen es unglaublich zu schätzen, dass Sie sich persönlich so viel Zeit für diesen wichtigen Austausch genommen haben. Die Einblicke, die wir gewinnen durften, und die Fülle an wertvollen Informationen – sowohl über bereits Erreichtes als auch über die geplanten Schritte und solch herausragende Beispiele wie das Hallenbad in Freilassing – sind Gold wert für unsere zukünftige Arbeit hier in Arnstorf.«

Mit einem Koffer voller Eindrücke, neuer Perspektiven und einer großen Portion Motivation kehrte der VdK Arnstorf zurück – bereit, die gesammelten Ideen in die Tat umzusetzen und Arnstorf noch lebenswerter für alle Bürgerinnen und Bürger zu gestalten. Ein tolles Beispiel dafür, wie der Blick über den Tellerrand und der ehrliche Austausch zu echten positiven Veränderungen führen können. fb