Den Auftakt bildete der Fachvortrag »Ausweisdokumente & Aufenthalt«, an dem 25 Teilnehmende aus Verwaltung, Ehrenamt und sozialen Einrichtungen teilnahmen. Dr. Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat erläuterte anschaulich die rechtlichen Grundlagen rund um Aufenthaltstitel und Ausweisdokumente. Dabei klärte er viele praxisrelevante Fragen: Was bedeutet eine Duldung? Welche Rechte gehen mit einer Aufenthaltsgestattung einher? Welche Möglichkeiten eröffnet das neue Chancen-Aufenthaltsrecht? Auch die Unterschiede zwischen Gestattung, Duldung, Fiktionsbescheinigung und Aufenthaltserlaubnis sowie Fragen zur Arbeitserlaubnis und aktuellen Änderungen im Aufenthaltsrecht wurden ausführlich behandelt. Viele der Teilnehmenden, insbesondere aus kommunalen Verwaltungen, nahmen wichtige Erkenntnisse für ihre tägliche Arbeit mit. Gemeinsam mit dem Ausländeramt wurde vereinbart, die Veranstaltung im kommenden Jahr erneut anzubieten – mit Dr. Stephan Dünnwald und Thomas Issel, dem Leiter des Ausländeramts am Landratsamt, um den Praxisbezug weiter zu vertiefen.
Sprachvermittlung mit Herz und Methode
Im zweiten Teil der Veranstaltungsreihe drehte sich alles um die Unterstützung ehrenamtlich Engagierter. Unter dem Titel »Lernen – Lehren – Helfen« vermittelte Mirjana Simic, Projektkoordinatorin bei Lernen-Lehren-Helfen, praxisnahe Grundlagen zur Begleitung von Geflüchteten beim Spracherwerb. 20 Ehrenamtliche erhielten Einblicke in Methoden für heterogene Lerngruppen, Strategien zum konstruktiven Umgang mit Fehlern und nachhaltige Lerntechniken, die das Deutschlernen erleichtern. Mit dem kostenfreien Ersthelfer-Leitfaden und weiteren Materialien konnten die Teilnehmenden das Gelernte direkt praktisch erproben. Der Austausch untereinander zeigte, wie wertvoll gemeinsames Lernen und gegenseitige Unterstützung im Ehrenamt sind. »Ich fühle mich jetzt sicherer, wenn ich Sprachlernprozesse begleite«, so Uschi Schäffler, eine der Teilnehmerinnen nach dem Workshop.
Netzwerktreffen der Hauptamtlichen
Den Abschluss der Woche bildete das gut besuchte Netzwerktreffen der Hauptamtlichen in der Integrationsarbeit, das Astrid Kaeswurm leitete. 36 Fachkräfte aus Verwaltung, Bildungseinrichtungen und sozialen Trägern nutzten die Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Themen und Entwicklungen. Ein erstes Kennenlernen gab es mit neuen Mitgliedern im Netzwerk – darunter die IHK-Integrationsberaterin Eni Mazniku sowie das zuständige Team der Regierung von Oberbayern, vorgestellt von Heiko Rößler.
Die Fachbereiche des Landratsamts informierten über Neuerungen, während Vertreterinnen und Vertreter der Agentur für Arbeit und aus dem Bildungsbereich – darunter Sabine Ofner (Staatliches Berufliches Schulzentrum Berchtesgadener Land Freilassing), Dr. Sandra Flatscher und Dr. Helga Huber (VHS im Landkreis), Dörte Drevenstedt (BFZ) und Gabriele Bauer-Stadler (Max Aicher Bildung) – Einblicke in ihre Arbeit gaben.
Zum Abschluss verwies Kaeswurm auf weitere Termine im Netzwerk wie die Integrationskonferenz im Herbst 2026, die dank der Bereitstellung der Räumlichkeiten erstmals im Karlsgymnasium Bad Reichenhall durchgeführt werden kann. Das nächste Netzwerktreffen soll im Februar 2026 stattfinden.
Begegnung, Wissenund Vernetzung
Die drei Veranstaltungen machten deutlich, wie engagiert Haupt- und Ehrenamtliche im Landkreis zusammenarbeiten, um Integration aktiv zu gestalten. Mit fachlichem Input, praxisnahen Methoden und offenem Austausch wurde die Basis für eine noch engere Zusammenarbeit geschaffen. »Solche Treffen zeigen, dass Integration nur im Miteinander gelingt«, fasste Integrationslotsin Astrid Kaeswurm zusammen – und kündigte an, auch künftig Räume für Begegnung, Wissen und Vernetzung zu schaffen. fb


