Die Asiatische Hornisse wurde 2004 über Südfrankreich nach Deutschland eingeschleppt. Für die heimischen Honigbienen wäre ihr Auftreten katastrophal, denn der Schädling hat großen Hunger – vor allem nach Honigbienen. Von ihnen ernährt sich die fremde Hornisse zu über 80 Prozent: Bis zu 20 Kilo Insekten frisst ein Volk pro Saison oder bis zu 1 500 Bienen aus einem einzigen Nest sterben pro Tag. »Es ist sehr schwierig einzuschätzen, wann die Asiatische Hornisse zu uns kommt. Aber sie kommt auf jeden Fall«, so Luise Mitterreiter, die Vorsitzende des Kreisverbandes Bayerischer Bienenzüchter Traunstein ist.
Ihr Aussehen unterscheidet sich nur ein bisschen von der heimischen Hornisse: Sie ist etwas kleiner, schwarz gefärbt mit einer feinen gelben Binde im vorderen Teil, breite orange Streifen am Hinterteil und vor allem hat sie gelbe Beine im Gegensatz zu den braunen der heimischen Art. Der Insektenfresser ist ein ausgezeichneter Flieger und wartet im Schwebeflug vor dem Flugloch der Bienen, um sich dann eine der heimkommenden Honigsammlerinnen zu schnappen.
»Sollte jemandem so ein Insekt auffallen, wäre es das Beste, sofort ein Foto zu machen«, so Mitterreiter, »und an die Internetseite beewarned.de schicken.« Auf keinen Fall sollte man das verdächtige Insekt töten, denn die heimischen Hornissen seien streng geschützt. Stellt sich dann heraus, dass es sich tatsächlich um eine Asiatische Hornisse handelt, werden Fachleute von der Unteren Naturschutzbehörde informiert, die das Nest ausfindig machen und entfernen.
Luise Mitterreiter, die selbst seit über 20 Jahren Imkerin ist und an die 60 Völker betreut, ruft die Kollegen zu erhöhter Wachsamkeit auf und im Ernstfall sofort zu handeln. »Nur wenn wir den Schädling im Anfangsstadium beseitigen können, haben wir eine Chance«, erklärt die Imkerin. fb