Eigentlich hätte die Abbruchfirma schon vor einigen Wochen tätig werden sollen. »Aber die Deponiegenehmigung lag noch nicht vor«, weiß Christian Hinterbrandner, Kaufmännischer Leiter des CJD Berchtesgaden. Doch seit Montag laufen die Abbrucharbeiten mit schwerem Gerät. Hinterbrandner: »Die ersten verkohlten Balken sind schon abgebaut.«
Allerdings muss die Firma halbwegs vorsichtig zu Werke gehen, denn der Fall ist von den Gutachtern noch nicht als Totalschaden eingestuft. So erwartet man nach dem Abtrag der verkohlten Holzbauteile noch einen Betongutachter. »Dessen Urteil wird ausschlaggebend dafür sein, wo man mit dem Wiederaufbau des Gebäudes beginnt«, erklärt Christian Hinterbrandner. Denn ein Wiederaufbau ist beim CJD ohnehin längst beschlossen.
Acht Wochen nach dem Brand besteht nur noch wenig Hoffnung, dass sich die Brandursache noch feststellen lässt. Unabhängig davon sei der Versicherungsschutz aber gewährleistet, sagt Hinterbrandner. Er rechnet mit einem Schaden in Höhe von bis zu 3 Millionen Euro.
Nun will man die Brandruine so weit abtragen, dass das noch in Betrieb befindliche Heizhaus darunter gesichert werden kann. Außerdem will man über den Winter als Absicherung für eventuelle Ausfälle einen zusätzlichen Heizcontainer aufstellen.
Beim CJD blickt man bereits in die Zukunft. »Meine Hoffnung ist, dass bis Ende nächsten Jahres wieder ein Dach drauf ist«, zeigt sich Hinterbrandner optimistisch. Bis die Grund- und Mittelschüler wieder auf der Buchenhöhe einziehen können, werden sie noch auf dem Gelände des Gymnasiums am Dürreck unterrichtet werden. Hinterbrandner: »Dort läuft es bislang erstaunlich gut.«
Unsere bisherige Berichterstattung:
- 16.10.2019: Nach Großbrand in CJD-Schule: Unterricht am Dürreck – Neubau in Planung
- 04.10.2019: Keine ernsthaft Verletzten nach großem Schulbrand: »Alle Schüler sind gut versorgt«
- 04.10.2019: Großbrand in Berchtesgaden: Christophorus-Schule brennt bis auf die Grundmauern nieder
Ulli Kastner