Superzelle, das klingt nach ungeheurer Kraft. Genau die haben Superzellen-Gewitter auch. Es sind die stärksten Gewitter überhaupt. Sie können mehrere Stunden toben.
Typisch für Superzellen sind heftige Windböen, dicke Hagelkörner oder extrem starker Regen. Sogar Tornados können diese Gewitter erzeugen. Deshalb sind sie gefährlich. »Superzellen-Gewitter führen regelmäßig zu erheblichen Sachschäden, Ernteverlusten, Verkehrsproblemen und zu Verletzungen oder sogar Todesfällen«, schreiben Fachleute in einem neuen Bericht. In Europa kommen derzeit ungefähr 700 solcher Wetterereignisse im Jahr vor.
Klimawandel verändert Superzellen
Die Fachleute haben jetzt noch mehr darüber herausgefunden. Sie wollten wissen, ob die Erwärmung der Erde Einfluss auf diese Art Gewitter hat. Die Antwort lautet: ja.
Sie erwarten, dass in Europa mehr Superzellen vorkommen werden. Auch wo sie sich austoben, wird sich wahrscheinlich verändern.
Bisher ereigneten sie sich vor allem im Süden von Europa, in Ländern am Mittelmeer wie zum Beispiel Spanien. In Zukunft könnte stattdessen Deutschland häufiger Superzellen erleben. Besonders die Alpen könnten davon betroffen sein, vermuten die Forschenden.
Gewitter durchspielen
Um das herauszufinden, benutzen die Forschenden ein spezielles Computermodell. Damit spielten sie die Entstehung und den Verlauf von Superzellen-Gewittern erst einmal durch. Diese Ergebnisse wurden mit echten Wetterereignissen der vergangenen Jahre verglichen. Beides passte gut zusammen. Für die Fachleute bedeutet das: Sie können für die Zukunft berechnen, was mit Superzellen passiert, wenn die Temperaturen steigen.
Das kann beim Schutz vor extremen Gewittern helfen. Eine Forscherin sagt: »Je besser wir verstehen, unter welchen Umständen diese Stürme entstehen, desto besser können wir uns dagegen wappnen.«
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