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Das stand am 23. September 1898 in der Zeitung

Traunstein. »Es ist alles schon dagewesen!« sagte der Rabbiner Ben Abika und wartete nebenbei geduldig auf den Messias.


Um den alten Ben Abika nicht der Lüge zu zeihen, können wir aber auch konstatieren, daß auch das dagewesen ist, daß vergangenen Samstag den 23. mehrere Passagiere am Billetenschalter in Traunstein auf den diensttuenden Beamten warteten, um Billeten für den morgens 7 Uhr 22 Min. nach Salzburg abgehenden Postzug zu lösen und dann in die alte Bischofsstadt abdampfen zu können.

Gleich dem alten Ben Abika warteten die betr. Passagiere ruhig und geduldig auf den Beamten, der aber nicht kam – bis der Postzug in raschem Tempo ihnen davonfuhr.

Dann allerdings war es mit ihrer Ruhe und Geduld vorbei und sie gingen schnurstraks in die Redaktionsstube des »Traunsteiner Wochenblatt«, um da dem betr. Herrn Beamten Vorstehendes ins Stammbuch zu schreiben und ihn daran zu erinnern, daß der Schalter zehn Minuten vor Abgang jeden Zuges geöffnet sein müsse.