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Foto: dpa

Die Ausgaben der Touristen im Chiemgau sind deutlich gestiegen

Die Ausgaben von Touristen im Chiemgau sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Wie das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (DWIF) an der Universität München ermittelte, gaben Gäste im Landkreis Traunstein im vergangenen Jahr rund 685 Millionen Euro aus – das waren fast 200 Millionen Euro mehr als im Jahr2014.


Die Studie »Wirtschaftsfaktor Tourismus«, die vom Dachverband Tourismus Oberbayern - München in Auftrag gegeben wurde, berücksichtigt dabei nicht nur die Ausgaben für Unterkunft, sondern auch für Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen.

Viele Betriebeprofitieren

Tourismus-Geschäftsführer Franz Bauer von der Chiemgau GmbH betont: »Die Zahlen belegen eindrucksvoll, wie viele Menschen und Betriebe im Landkreis vom Tourismus direkt profitieren.« Gleichzeitig weist Bauer darauf hin, dass der Anstieg der Ausgaben zum Teil auch auf die gestiegenen Preise der vergangenen Jahre zurückzuführen sei. »Eine Kugel Eis kostete 2014 noch einen Euro, heute ist es meist doppelt so viel. Am wenigsten haben die Gastgeber im Chiemgau die Preise erhöht«, so Bauer. Nach seiner Einschätzung würden bei Übernachtungspreisen nur moderate Steigerungen akzeptiert.

Auch unter Berücksichtigung des um knapp 27 Prozent gestiegenen Verbraucherpreisindex der vergangenen Dekade zeigt die Studie ein deutliches Plus bei den touristischen Ausgaben. Bauer mahnt jedoch, dass es weiterhin Investitionen in Betriebe und Angebote brauche, um den in der Studie ausgewiesenen Gegenwert von fast 10 000 Arbeitsplätzen in den beteiligten Branchen zu sichern. »Wir müssen im Bereich Digitalisierung Gas geben und neue Gästeschichten für die Zukunft mit unseren Urlaubsangeboten erreichen«, beschreibt Bauer die Aufgaben für die kommenden Jahre.

Die Studie gibt zudem Auskunft über die Entwicklung des Tagestourismus': Im Jahr 2014 besuchten rund 6,2 Millionen Tagesgäste die Region, im vergangenen Jahr waren es 6,9 Millionen. Auch diese Gäste tragen maßgeblich zum Gesamtumsatz bei, etwa durch Museumsbesuche, Einkäufe, Fahrten mit Bergbahnen und Einkehr in der Gastronomie. Zu den direkten Profiteuren des Tourismus' zählt die DWIF-Studie insbesondere den Einzelhandel mit 23 Prozent und die Dienstleistungsbranche mit 19 Prozent der von Gästen getätigten Ausgaben. fb