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In Berchtesgaden kamen die Trainergremien des BSD zusammen, um die erfolgreiche Saison 2024/25 Revue passieren zu lassen. (Foto: BSD)

Eine Saison mit vielen Höhen und ein paar Tiefen

Nach der erfolgreichen vorolympischen Saison 2024/25 kann der Bob- und Schlittenverband für Deutschland auf einen ereignisreichen und gelungenen Winter zurückblicken, der auf sportlicher Ebene Hoffnung macht auf die kommenden Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand/Cortina.


Die verschiedenen Trainergremien des BSD kamen in Berchtesgaden zusammen, um die Saison 2024/25 zu analysieren und den Blick auf die kommenden Jahre zu werfen. Außerdem fand abschließend die jährliche Sportausschuss-Sitzung des BSD im Eventgebäude der Eisarena Königssee statt.

Mit 19 Medaillen – 7x Gold, 7x Silber und 5x Bronze – ist den Athletinnen und Athleten des BSD wieder einmal ein herausragendes Saisonergebnis gelungen, hielten die BSD-Funktionäre fest. Sowohl die etablierten Spitzenkräfte als auch junge Talente trugen zum Erfolg bei, wodurch die zukunftsfähige Entwicklung des Verbands unterstrichen wurde.

BSD-Präsident Hans-Wolf von Schleinitz begrüßte die Sportausschuss-Teilnehmer, danach ging es mit dem Saisonabschluss-Bericht des BSD-Vorstandsvorsitzenden und Sportdirektor Thomas Schwab weiter. Alexander Resch, BSD-Vorstand für Leistungssport-Management, informierte über die aktuelle Sponsoren-Situation im Verband.

Im Anschluss trugen die Cheftrainer Patric Leitner (Rennrodeln) und Christian Baude (Skeleton) dem Sportausschuss ihre Saisonanalysen vor, stellvertretend für Bob-Cheftrainer René Spies berichtete Teambetreuer Michael Schwab über die Bob-Saison 2024/25. Im Mittelpunkt standen dabei die Ergebnisse der Trainerratssitzungen. Außerdem wurden vom Sportausschuss die vorgeschlagenen Kaderlisten für Rennrodeln, Skeleton, Bob sowie Naturbahnrodeln beschlossen.

Bob

Das Saisonhighlight waren die Weltmeisterschaften in Lake Placid (USA), auf einer für die deutsche Mannschaft sehr schwierigen und komplexen Bahn. Trotzdem schaffte es das Team, mit dreimal Gold, viermal Silber und zweimal Bronze herausragende Leistungen zu zeigen. Die Teams der beiden Piloten Francesco Friedrich und Johannes Lochner seien speziell im Zweierbob in einer anderen Liga gefahren, genauso bei den Frauen die drei Mannschaften von Laura Nolte, Lisa Buckwitz und Kim Kalicki. Im Monobob sicherte sich Nolte die Silbermedaille, was gegen die starke amerikanische Konkurrenz ein Top-Ergebnis darstellte.

Als die zwei größten Ziele für den kommenden Winter stehen natürlich zum einen die Olympischen Spiele im Fokus, zum anderen die Nachwuchsgewinnung für den nächsten olympischen Zyklus bis 2026-30. Laut BSD-Vorstand André Sander gibt es eine große Anzahl an Anschiebern, aber zu wenige Athleten, die sich als Piloten ausbilden lassen. Hierfür soll ein Anreizsystem an den Stützpunkten geschaffen werden, um die Pilotenausbildung zu stärken.

Rennrodeln

Für Patric Leitner war es die erste Saison als neuer Rennrodel-Cheftrainer. Sein Gesamt-Fazit sei überwiegend positiv. Als Höhepunkt bezeichnete er die Weltmeisterschaften in Whistler, bei denen sein gesamtes Team grandiose Leistungen gezeigt hatte. Es gab allerdings auch Tiefpunkte, wie den ersten Weltcup in Oberhof, als die Österreicher die deutsche Mannschaft in die Schranken gewiesen hatten.

Im Sommer 2024 hatte das erste Mal nach 16 Jahren ein Trainingslager mit der gesamten Mannschaft am Gardasee stattgefunden, mit großem Erfolg. Dieses Jahr wird es nach Toblach gehen, mit einem Abstecher zur neuen Olympiabahn in Cortina. Leitner merkte außerdem an, dass einige jüngere Athleten sehr gute Anschlussleistungen in diesem Winter gezeigt haben. Dennoch gibt es »trotz aller Erfolge noch Luft nach oben«. Es wurden in den Tagungen viele richtungsweisende Beschlüsse gefasst, anhand derer sportfachlich eine neue Strategie verfolgt werden sollte. »Wir werden diese Dinge konsequent angehen, um auch in Zukunft erfolgreich agieren zu können«, hielt Patric Leitner fest.

Skeleton

Die Gesamtbilanz der Saison 2024/26 sei laut Cheftrainer Baude nicht schlecht, allerdings ist bei den Männern nur Christopher Grotheer wirklich konstant stabil gewesen. Bei den Frauen ist das internationale Niveau sehr hoch mittlerweile, die Defizite in der deutschen Mannschaft liegen immer noch am Startrückstand, so Baude. Mit Viktoria Dönicke wird seit einiger Zeit eine startschnelle Athletin ins System eingeführt, die besonders für den nächsten Olympia-Zyklus 2026-30 im Blick ist.

Laut Baude müssten die »Stärken der deutschen Sportler wieder mehr gestärkt werden«, und das sei »das Fahren«. Hierfür müssen die Athleten wieder mehr Bahnabfahrten machen, diese seien im letzten Jahr zu wenig gewesen. Außerdem wird weiterhin an dem Projekt »Quereinsteiger« gearbeitet, um startschnelle Sprinter ins Team zu bekommen. fb