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Nicht ganz so wie geplant lief es für Wildwasserkanutin Lisa Köstle bei den Europameisterschaften in Mezzana (Italien). Sie musste im Sprint mit dem Trainingsboot an den Start gehen. Dennoch zeigte die Inzellerin ansprechende Leistungen und stellte unter Beweis, dass sie zur Weltspitze dazugehört.

»Es läuft eben nicht immer alles nach Plan«

»Eigentlich habe ich mir ein bisschen mehr ausgerechnet, doch es läuft eben nicht immer alles nach Plan«, fasste Wildwasserkanutin Lisa Köstle aus Inzell die Europameisterschaft im Wildwasserkanu kurz zusammen. Sie erreichte aber immerhin in vier Wettbewerben drei Top-Ten-Plätze. Auch für die anderen beiden Sportler des Kajak Klubs Rosenheim, Christina und Christopher Massini, gab es eher durchwachsene Rennen, deren Ausgang nicht ganz im Sinne der Wildwasserkanuten war.


Die Europameisterschaft in Mezzana (Italien) wurde auf dem Fluss Noce ausgetragen. Aufgrund der anspruchsvollen Strecke wurden mehrere Tage zur Rennvorbereitung benötigt. Lisa Köstle, Christina Massini und Christopher Massini kannten die Strecke allerdings schon von den Rennen aus den vergangenen Jahren und konnten daher vieles wieder schnell umsetzen.

Beim Langstreckenrennen zeigte Christina Massini ihr Durchsetzungsvermögen im Wildwasser und belegte den 18. Platz. Mit dieser Leistung qualifizierte sie sich als dritte deutsche Sportlerin für den Teamwettkampf am nächsten Tag.

Knapp an der Medaille vorbei

Lisa Köstle erreichte einen starken siebten Platz mit einem Rückstand von lediglich vier Sekunden auf den dritten Platz. Sie zeigte sich sehr zufrieden mit ihrer Leistung. »Ich habe alles probiert und kann mir nichts vorwerfen. So knapp an einer Medaille vorbei ist natürlich bitter, doch die anderen Damen waren auch sehr gut. So ist es nun mal im Sport.« Der Europameistertitel ging an Manon Hostens aus Frankreich. Zweite wurde Kristina Novosadova aus Tschechien vor Mathilde Serena Rosa aus Italien.

Christopher Massini erreichte bei den Herren als dritter deutscher Sportler den 25. Rang und qualifizierte sich – wie seine Schwester Christina – für den Teamwettkampf. Im Einzel der Herren wurde Simon Oven aus Slowenien Europameister vor Augustin Rebul aus Frankreich und Leo Montulet aus Belgien.

Im Teamwettkampf am nächsten Tag erkämpften die deutschen Herren mit Christopher Massini, Philipp Bluhm und Finn Vogler aus München den siebten Platz. Die Slowenen zeigten sich von ihrer besten Seite und holten sich erneut den Titel.

Bei den Damen gingen Christina Massini und Lisa Köstle gemeinsam mit Alina Zimmer aus Celle an den Start. Allerdings konnten sie das Rennen aufgrund eines Zwischenfalles nicht beenden und kamen nicht in die Wertung.

Ähnlich verlief der Sprint-Teamwettkampf. Hier starteten die beiden Rosenheimerinnen mit Constanze Feine aus Hamburg. Ihnen unterlief ein grober Fahrfehler, wodurch die Mannschaft auf den sechsten Platz zurückgeworfen wurde. Bis dahin war das deutsche Trio durchaus auf Medaillenkurs. Es gewann das Team aus Tschechien.

Die deutsche Herrenmannschaft erreichte im Sprint mit Marcel Blum aus Ludwigshafen, Finn Vogler und Christopher Massini den vierten Rang. Nur lediglich um eine Sekunde verpassten sie die Bronzemedaille. Das Team aus Slowenien holte sich die Goldmedaille.

Die durchwachsene Woche setzte sich in den Qualifikationsläufen für das Finale im Sprint fort. Christopher Massini verpasste knapp den Finaleinzug, ebenfalls wie seine Schwester Christina Massini. Lisa Köstle hatte nach großen Schwierigkeiten im Trainingslauf ihr Rennboot verloren. Dieses trieb nach einer Kenterung den Flusslauf hinunter und konnte so schnell nicht mehr verwendet werden. Deshalb ging sie bei der Qualifikation mit dem Trainingsboot an den Start und sicherte sich im zweiten Durchgang einen Platz für das Finale. Dort erreichte sie dann den neunten Rang.

Nach dem Schreck am Vortag war Lisa Köstle damit sehr zufrieden. »Unter diesen Umständen ist die Platzierung ganz okay. Sicher waren es nicht die besten Voraussetzungen für ein Finale, aber es lief dennoch ganz gut. Im Vorfeld hätte ich schon mit einer Top-Fünf-Platzierung geliebäugelt – und das wäre auch möglich gewesen.«

Für Christina Massini stehen bald die nächsten Rennen an. Sie hat sich auch für die U-23-Weltmeisterschaften in Solkan (Slowenien) qualifiziert und wird dort an den Start gehen. hw