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Für ihre Erfolge wurden die Inzeller Sportler Hannah Schwabl (vorne, von links), Lisa Köstle, Anna Ostlender und Josi Heimerl sowie Luca Bauer (hinten, Mitte) und Leo Darda (hinten, Dritter von rechts) geehrt. Ihnen gratulierten Inzells Bürgermeister Michael Lorenz (hinten, von links) und die Laudatoren Konrad Hollerieth, Kai Schmiedeknecht, Adi Bernard und Pino Dufter. (Foto: Wegscheider)

Stimmungsvolle Sportlerehrung der Gemeinde Inzell

Besondere Leistungen sollen auch besonders honoriert werden: Inzells Bürgermeister Michael Lorenz ehrte bei einer Feierstunde im Ernst-Rappl-Saal des Rathauses Sportler der Gemeinde für ihre Erfolge.


Pino Dufter hielt als Vorsitzender des DEC Inzell die Laudation auf die beiden Eisschnellläuferinnen Anna Ostlender und Josi Heimerl. Er betonte, dass viel Disziplin notwendig ist, um im Sport so weit zu kommen. »Es ist ein schwerer Weg mit viel Entbehrungen, gerade in der Zeit als Jugendlicher zwischen 15 und 17 Jahren. Der Verzicht ist dabei oftmals groß«, erklärte Dufter. »Auch der Übergang vom Junioren- zum Seniorenbereich ist oftmals eine große Herausforderung.« Man müsse auch lernen, mit Rückschlägen zurecht zu kommen und dabei braucht man den notwendigen Rückhalt.

Der DEC-Vorsitzende nannte die Erfolge der beiden Sportlerinnen in den vielen Rennen der vergangenen Saison und wünschte ihnen für die kommende olympische Saison alles Gute: »Jetzt beim Sommereis in Inzell könnt ihr die notwendigen Grundlagen legen für eure Ziele. Wichtig ist, gesund zu bleiben. Wir sind stolz auf euch«.

Geehrt wurden auch die beiden Eisspeedwayfahrer Luca Bauer und Max Niedermaier. Bürgermeister Lorenz nannte das jährliche Eisspeedwayrennen in der Max-Aicher-Arena eine der besten Veranstaltungen des Jahres, die aus Inzell nicht mehr wegzudenken ist.

Kai Schmiedeknecht, Vorsitzender der Landesgruppe Süd im Deutschen Motorsport Verband, nannte Luca Bauer »einen sehr talentierten Fahrer«, der in der Saison 2024/25 tolle Erfolge gefeiert hat und beim Heimrennen in Inzell, in »seinem Wohnzimmer«, wie 2023 am ersten Renntag auf Platz drei gefahren war. In der WM-Gesamtwertung landete er auf Platz sechs. Bei den Europameisterschaften wurde er 2022, 2023 und 2025 Vizeeuropameister, wobei er dieses Jahr nur hauchdünn den Titel verpasste – in einem Wimpernschlagfinale gegen den Tschechen Lukas Hutla.

Max Niedermaier, der aus terminlichen Gründen nicht anwesend war, fährt laut Schmiedeknecht seit Jahren auf Weltklasseniveau und war auch 2025 in Inzell ein Zuschauermagnet. Im vergangenen Jahr feierte er beim Heimrennen in Inzell seinen ersten WM-Grand-Prix-Sieg und wurde am Ende Vizeweltmeister.

Eine weniger bekannte Sportart ist Wildwasserkanu, doch Lisa Köstle ist durch ihre großen Erfolge dabei, dies zu ändern. Die Sportlerin kann auf große Erfolge zurückblicken. Das machte ihr langjähriger Trainer Konrad Hollerieth deutlich. Er lobte Lisa Köstle als Sportlerin, die schon in jungen Jahren ihr Talent, das sie wohl vom Vater geerbt hat – ein ehemaliger Wildwasserkanute – und Können unter Beweis gestellt hat. »De kon ma braucha«, stellte Hollerieth schnell fest.

Inzwischen ist die Inzellerin in der europäischen Spitze angelangt und auch bei Weltmeisterschaften stets im Vorderfeld zu finden. In dieser Saison wurde sie bereits Deutsche Vizemeisterin auf der Langstrecke und holte sich mit ihren beiden Clubkolleginnen Maria Weber und Christina Massini vom Kajak Klub Rosenheim den Meistertitel in der Mannschaft, Für die Europameisterschaft qualifizierte sie sich mit einem Sieg im Sprint. Lisa Köstle ist nicht nur sportlich sehr erfolgreich, sondern auch sehr heimatverbunden und zeigt beim Musikmachen mit Ziach oder Gitarre ihre Liebe zur Musik.

Der Leiter und Cheftrainer vom Kun-Tai-Ko Dojo Inzell, Adi Bernard, hob die Erfolge von Hannah Schwabl und Leo Darda hervor. Schwabl sei eine außergewöhnliche Sportlerin, die seit 2015 mit im Team ist. »Mit ihrem besonderen Engagement, Einsatz und Disziplin ist sie nicht nur ein Vorbild für junge Sportler, sondern hat es auch geschafft, nach ihrem Wechsel vom Kata zum Kickboxen tolle Erfolge einzufahren. Sie ist in der Kampfsportszene zu einer starken und gefürchteten Gegnerin geworden. Wir sind stolz auf sie«.

Hannah Schwabl wurde im vergangenen Jahr Österreichische Meisterin im Kick Light und Dritte im Leichtkontakt. Sie holte zwei Bronzemedaillen bei der Deutschen Meisterschaft und den 1. Platz im Kick Light in ihrer Gewichtsklasse. 2025 hat sie sich bereits für die Weltmeisterschaft qualifiziert, die in Trier ausgetragen wird.

Leo Darda machte zuerst Karate, doch seine ganz speziellen Fähigkeiten liegen laut Bernard in den Kickbox-Disziplinen. Mit Willen und Entschlossenheit habe er seine Ziele erreicht und sich durch harte Arbeit und Durchhaltevermögen an die Spitze gekämpft. »Seine eiserne Disziplin hat Leo zu einem unangenehmen Gegner für alle anderen gemacht«, brachte es Adi Bernard auf den Punkt.

Dardas Erfolgsliste ist in jungen Jahren bereits lang. Bernard hob seine Siege bei den Deutschen Meisterschaften, einen zweifachen WM-Titel im Verband der World Karate and Kick-boxing Union sowie den Weltmeistertitel und den 3. Platz im Verband World Material Arts Community hervor.

Bürgermeister Michael Lorenz lobte die Arbeit von Adi Bernard, der nicht nur beim Kun-Tai-Ko Dojo eine »super Jugendarbeit« verrichte, sondern auch bei Vorträgen in den Schulen den Kindern ein gutes Lebensgefühl mit viel Freude vermittelt.

Lorenz ist überzeugt, dass auch die Gemeinde von den Leistungen der Sportler profitiert, die den Namen Inzell in alle Welt tragen. Für ebenso wichtig hält der Bürgermeister die Leistungen derjenigen, die die Sportler von klein auf betreuen. »Ohne Ehrenamt wäre Vieles nicht möglich und solche Leute, die für andere da sind, brauchen wir. Das stärkt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Miteinander«. hw