Das gewaltige rote Schneidewerk des Mähdreschers schneidet die braunen Halme ab und schiebt sie in den Einzug in der Mitte des Fahrzeugs. Dahinter arbeiten Dreschtrommel sowie -korb und trennen quasi »die Spreu vom Weizen«. Durch kleine Schlitze werden die Getreidekörner aufgefangen, das restliche Stroh bleibt zunächst auf dem Feld zurück.
Georg Maier aus Pattenham bei Truchtlaching gründete zusammen mit seinem Bruder ein Lohnunternehmen und steuert seit 18 Jahren Mähdrescher und andere schwere Maschinen im Auftrag der Bauern. An die 350 000 Euro kostet so ein Mähdrescher und ist lediglich an 10 bis 15 Tagen im Jahr im Einsatz zur Ge-treideernte, anschließend geht er in den Winterschlaf.
Für die Maier-Brüder sind die Aufträge heuer sehr geballt, bedingt durch die vielen Regentage, welche die Böden aufweichten, ein Abtrocknen der reifen Körner verhinderten und somit an eine Getreideernte nicht früher zu denken war. »Für uns ist das jetzt der kleine Wahnsinn«, sagt Georg Maier. An die 50 Kunden aus dem Traunsteiner Landkreis bitten um einen möglichst schnellen Einsatz des Mähdreschers. »Das sind für uns an die 300 Hektar Getreidefelder, die wir in kürzester Zeit zu bearbeiten haben.« Das bedeutet, dass die Maschinen Tag und Nacht sowie am Wochenende auf Hochtouren laufen müssen.
»Zeitlich liegt die Getreideernte in diesem Jahr total im Rahmen«, erklärt Michael Kirchstetter, AELF-Berater für Pflanzenbau. »Aber der viele Regen und die Feuchtigkeit haben die Körner auf etwa 90 Prozent der Flächen bereits in den Ähren zum Keimen gebracht. Das bedeutet eine schlechtere Qualität. Im schlimmsten Fall landet der Weizen, der eigentlich zum Backen bestimmt war, in der Biogasanlage, was natürlich ein gewaltiger Verlust für den Landwirt ist.« fb