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Reger Austausch herrschte unter den Teilnehmern des Netzwerktreffens.

Lokale Allianz für Menschen mit Demenz feierte Fünfjähriges

Seit fünf Jahren gibt es das Netzwerk der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz im Landkreis Traunstein. Seither engagieren sich zahlreiche Organisationen und Einrichtungen dafür, die Gesellschaft für das Thema Demenz zu sensibilisieren und die Angebote und Versorgung für Betroffene und deren Angehörige zu verbessern. Das diesjährige Netzwerktreffen der Lokalen Allianz im Landratsamt bot die passende Gelegenheit, dieses kleine Jubiläum zu feiern.


Über 40 Teilnehmende aus verschiedenen Organisationen und Fachbereichen kamen zusammen, um auf die Entwicklung der vergangenen Jahre zurückzublicken und gemeinsam nach vorn zu schauen. Unter dem Motto »Hilfe für Helfende« lag der thematische Schwerpunkt auf der Unterstützung von Angehörigen, die tagtäglich Menschen mit Demenz begleiten. Bezirksrätin Annemarie Funke würdigte eingangs das Engagement der Netzwerkpartner und hob die kontinuierliche Weiterentwicklung des lokalen Netzwerks als wichtigen Beitrag zur sozialen Teilhabe hervor. Die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz im Landkreis Traunstein zeige beispielhaft, wie durch Kooperation, Engagement und fachliche Expertise tragfähige Strukturen geschaffen werden können. Auch in Zukunft werde das Netzwerk daran arbeiten, bestehende Angebote zu vernetzen, weiterzuentwickeln und den gesellschaftlichen Diskurs über Demenz aktiv mitzugestalten. Mit einer lebendigen Moderation durch Waltraud Jetz-Deser, intensiven Gesprächen unter den Netzwerkmitgliedern, Beiträgen der Referentinnen Susanne Aicher und Dr. Mai Aumüller-Nguyen sowie dem symbolischen Anschneiden einer Geburtstagstorte wurde das Jubiläum gebührend gefeiert.

Bei dem Treffen wurde darüber hinaus deutlich: Die Versorgungssituation im Landkreis Traunstein ist gut. Es gibt ein breites Spektrum an Hilfen und Entlastungsangeboten, das in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut wurde. Zugleich wurde aber auch klar, dass diese Angebote noch stärker bekannt gemacht werden müssen. Viele Unterstützungsleistungen sind nach wie vor nicht allen Betroffenen und Angehörigen ausreichend zugänglich. Darüber hinaus bestehe aus Sicht der Teilnehmer weiterhin ein großer Bedarf an gesellschaftlicher Sensibilisierung, um Demenz nicht nur als medizinisches, sondern auch als soziales Thema in der Breite zu verankern. Ein zentraler Programmpunkt der Veranstaltung war die Vorstellung des Konzepts der Selbsthilfegruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz, die inzwischen in verschiedenen Gemeinden im Landkreis bestehen. Dabei wurden nicht nur die Strukturen und Ziele solcher Gruppen beleuchtet, sondern insbesondere deren Bedeutung als niederschwellige, wohnortnahe Anlaufstellen für Austausch, gegenseitige Unterstützung und Stärkung der seelischen Gesundheit pflegender Angehöriger betont.

Ergänzend dazu wurden ausgewählte Angebote für Angehörige im Landkreis vorgestellt. Ebenso präsentierte die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ihre bundesweiten Aktivitäten. Besonders hervorgehoben wurde dabei das Alzheimer-Telefon, das als niedrigschwellige und fachlich fundierte Anlaufstelle für Rat und Unterstützung dient und eine Ergänzung zu den regionalen Angeboten darstellt.

Seit der Gründung der Lokalen Allianz im Jahr 2020 verfolgt das Netzwerk das Ziel, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihrer Angehöriger nachhaltig zu verbessern. In den vergangenen fünf Jahren wurden dazu zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht. So entstand ein umfassender Demenz-Wegweiser, der Betroffenen und Angehörigen eine erste Orientierung in der regionalen Angebotslandschaft bietet. Auch das jährliche Netzwerktreffen etablierte sich als feste Institution, bei dem aktuelle Herausforderungen, neue Erkenntnisse und Unterstützungsangebote in den Blick genommen werden. Darüber hinaus wird in der Bayerischen Demenzwoche, die jedes Jahr stattfindet, stets eine Vielzahl an unterschiedlichen Veranstaltungen für Aufklärung und Begegnung angeboten. fb