Eva-Maria Gschossmann und Robert Heidenthaler sind die Auszubildenden des Traunsteiner Tagblatts. Sie lernen den Beruf Medienkauffrau beziehungsweise Medienkaufmann digital und print – und das mit viel Interesse. Dabei arbeiten sie nacheinander in den Abteilungen des Traunsteiner Tagblatts mit: Anzeigenabteilung, Anzeigenaußendienst, Buchhaltung, Vertrieb, Online, Redaktionen, Lektorat und Mediengestaltung. Den theoretischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren sie in einer Berufsschule in München.
Eva-Maria Gschossmann, 20 Jahre alt, hat sich für die Ausbildung entschieden, weil sie sehr abwechslungsreich ist: »Man lernt den ganzen Prozess bei der Herstellung der Zeitung kennen«, sagt sie. In den Abteilungen des Hauses werde man sowohl kaufmännisch als auch gestalterisch ausgebildet. Die kreativen Aufgaben machen der Auszubildenden am meisten Spaß, beispielsweise als sie in der Abteilung der Mediengestalter Sonderseiten erstellen durfte oder sich in der Onlineredaktion um Instagram-Beiträge gekümmert hat.
Die Onlineredaktion ist auch Robert Heidenthalers Favorit: »Das Erstellen von Instagram-Beiträgen und die damit verbundene Möglichkeit, sich kreativ etwas ausleben zu können, gefiel mir hier besonders«, so der 18-Jährige. Er hat die Ausbildung durch ein Praktikum beim Traunsteiner Tagblatt für sich entdeckt. »Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich danach entschieden habe, mich hier zu bewerben«, blickt er zurück. Vor allem der Beruf des Mediengestalters interessiert ihn. Momentan arbeitet er in der Anzeigenabteilung. »Zu meinen Aufgaben gehören das Berechnen von Anzeigenpreisen, die Bearbeitung von Kleinanzeigen sowie Todesanzeigen und Danksagungen«, zählt er auf. Im Laufe der nächsten Monate »werden wahrscheinlich noch viele weitere, wichtige Aufgaben hinzukommen«.
Wenn sie gerade nicht in einer der Abteilungen des Traunsteiner Tagblatts Erfahrungen sammeln, haben Eva-Maria Gschossmann und Robert Heidenthaler Unterricht in der Berufsschule. In der Anfangszeit stehen dort vor allem kaufmännische Grundlagen im Fokus des Unterrichts, berichtet Robert Heidenthaler. Weitere wichtige Bereiche sind unter anderem Rechte und Pflichten im Verlagsleben sowie das Rechnungswesen, also »Buchführung, Zinsen, Steuern und alles, was dazu gehört«. Neben den Zeitungsverlagen lernt man auch Buchverlage kennen und solche, die auf Online-Dienstleistungen spezialisiert sind, erläutert Eva-Maria Gschossmann. Auch Wirtschaft und Sozialkunde spielen im Unterricht eine Rolle. »Dadurch ist die Ausbildung auch in der Berufsschule sehr vielfältig«, schlussfolgert sie.
Natürlich stehen wie in jeder Berufsausbildung auch angehenden Medienkauffrauen und Medienkaufmännern Herausforderungen bevor. Eva-Maria Gschossmann sieht eine Schwierigkeit darin, »die verschiedenen Abteilungen unter einen Hut« zu bekommen: »Wenn man am Vormittag in der Buchhaltung ist und am Nachmittag in der Anzeigenabteilung, dann muss man sich am Vormittag auf ganz andere Sachen einstellen als am Nachmittag.« Robert Heidenthaler stimmt zu: »Durch Notizen und Anleitungen kann man sich zwar einiges merken. Trotzdem ist die Einarbeitung mit so vielen Infos gleichzeitig manchmal etwas anstrengend.« Aber er ist sich auch sicher, dass man alles »mit dem richtigen Fleiß bewältigen« kann.
Für eine Berufsausbildung beim Traunsteiner Tagblatt sollte man einen Schulabschluss mitbringen, erklärt Veronika Geisreiter. Sie ist zusammen mit ihrer Kollegin Marianne Warislohner für die Ausbildung zuständig. Am wichtigsten ist laut Geisreiter, dass der oder die Auszubildende »ins Team passt und engagiert ist«.
Für die Ausbildung sollte man auch ein »gewisses Interesse an Medien und dem Ablauf dahinter« haben, empfiehlt Robert Heidenthaler. Und: »Eine wichtige Eigenschaft ist, finde ich, die Zuverlässigkeit – man muss sich auf sich und seine Kollegen verlassen können.« Eva-Maria Gschossmann ist außerdem der Meinung, dass man nicht vor Kundenkontakt zurückschrecken sollte. Man habe besonders in der Anzeigenabteilung sowie im Vertrieb viel mit Kunden zu tun, am Telefon und im Laden gleichwohl.
Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung ist das Traunsteiner Tagblatt »immer bemüht, die Azubis bei guter Leistung zu übernehmen«, meint Veronika Geisreiter. So wurde für Eva-Maria Gschossmann, die ihre Ausbildung bald abschließt, eine neue Marketing-Stelle geschaffen – weil sie »ein tolles Organisationstalent« hat und »sehr kreativ« ist, so die Ausbildungsleiterin.
Daniela Schillmeier