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SBC-Spieler Mihael Paranos (links, hier im Duell mit dem Töginger Berat Uzun) bestreitet heute mit seiner Mannschaft das erste Pflichtspiel der Saison 2025/26 – und zwar in der ersten Hauptrunde des BFV-Toto-Pokals beim Bezirksligisten FC Ezelsdorf. (Foto: Weitz)

SBC beim FC Ezelsdorf gefordert: »Wir wollen nicht umsonst dahin fahren«

An diesem Wochenende geht es in der Landesliga Südost erstmals wieder um Punkte! Nur nicht für die Fußballer des SB Chiemgau Traunstein, denn das Team von Spielertrainer Gentian Vokrri muss stattdessen in der ersten Hauptrunde des BFV-Toto-Pokal antreten – und zwar am heutigen Samstag um 13 Uhr in Mittelfranken beim Bezirksliga-Aufsteiger FC Ezelsdorf. Das erste Punktspiel gegen den Kirchheimer SC wurde deshalb auf Dienstag, 29. August, um 19.45 Uhr verlegt.


Beim SB Chiemgau zeigt man sich davon nach wie vor wenig begeistert. »Und das i-Tüpfelchen ist, dass wir jetzt auch noch 300 km einfach zum Pokalspiel fahren müssen«, wetterte SBC-Abteilungsleiter Uli Habl. »Das finden wir wirklich nicht lustig. Zumal wir dann gleich das schwere Auswärtsspiel in Wasserburg haben«, ergänzte er. Bei den Wasserburger »Löwen« ist der SBC dann nämlich gleich am Dienstag um 19 Uhr gefordert, ehe die erste Englische Woche am Freitag um 19 Uhr beim VfB Hallbergmoos-Goldach endet.

Dennoch überwiegt bei der Mannschaft »die Vorfreude, dass es endlich losgeht«, betonte Gentian Vokrri. »Wir sind alle positiv aufgeregt.« Und die Zielsetzung für den Pokalauftritt in Ezelsdorf ist klar: »Der Pokal ist uns wichtig und wir wollen dort unbedingt gewinnen«, ergänzte Habl.

Zumal auch der Gegner für zusätzliche Motivation im SBC-Lager sorgte. »Auf unserer Wunschliste standen natürlich – wie bei allen anderen Clubs vermutlich auch – Namen wie 1860 München, Jahn Regensburg und Ingolstadt. Da keiner dieser Top-Vereine mehr zu haben war, war es unsere Überlegung, einen Gegner auszuwählen, gegen den wir unter Umständen gewinnen können. Traunstein war in der abgelaufenen Saison in der Abstiegsrelegation und deshalb rechnen wir uns in diesem Duell eine kleine Chance aus«, sagte Ezelsdorfs Abteilungsleiter Martin Dötsch bei »Fupa«.

Aussagen des Gegnersals Motivationsschub

Diese Aussage kam in Traunstein gar nicht gut an. »Die Mannschaft ist schon allein deswegen voll motiviert«, betonte SBC-Pressesprecher Peter Mallmann. »Und in der zweiten Hauptrunde bekommt man dann ja vielleicht einen tollen Gegner«, ergänzte er. Auch Vokrri betonte, dass das allein schon »ein großer Ansporn« sei. »Wir wollen weiterkommen und nicht drei Stunden einfach umsonst dahin fahren.« Der Spielertrainer kann auch aus dem Vollen schöpfen. Ob er in Sachen Stammelf seine Karten schon ganz auf den Tisch legen wird, ließ der Chefcoach noch offen. »Man muss auch die Belastungen der nächsten Wochen mit vielen Englischen Wochen im Blick haben«, betonte er. »Aber klar ist: Die Testphase ist jetzt vorbei.«

Mit der Vorbereitung der Mannschaft um das neue Trainergespann Gentian Vokrri und Co-Trainer Sepp Aschauer zeigte sich Uli Habl übrigens sehr zufrieden. »Alle ziehen mit«, freute er sich. »Und die körperliche Fitness, die man in der Landesliga braucht, ist da«, ergänzte er. Auch Vokrri zeigte sich optimistisch: »Die Vorbereitung war anstrengend, aber alle haben gut mitgezogen«, sagte er.

»Über die Ergebnisse in den Testspielen kann man jetzt natürlich diskutieren, aber die sind eher zweitrangig gewesen«, betonte Habl weiter. Zur Erinnerung: In der Sommer-Vorbereitung gab es zwei Siege (4:1 beim TSV Siegsdorf und 3:1 beim SV Saaldorf) sowie drei Niederlagen (1:3 gegen den FC Eintracht Münchberg, 3:4 gegen den FC Töging und 0:1 beim SC Anger). »Ich denke, es ist alles gut, so wie es passiert ist. Wir haben genau gesehen, wo es noch hakt«, unterstrich er.

Ein juristisches Nachspiel hatte übrigens die Relegation für den SB Chiemgau und den FC Künzing. Beide Vereine wurden vom BFV-Sportgericht nun zu Geldstrafen verurteilt, weil die Fans aus beiden Lagern Pyrotechniken zündeten. Die Strafe für den SBC bestätigte Habl. Der BFV teilte mit, dass sie bei 300 Euro liegt. »Wir haben das Urteil akzeptiert«, betonte Habl.

Geldstrafen nach der Relegation

Auch der FC Künzing nahm das Urteil an, der Vizemeister der Bezirksliga Niederbayern muss allerdings wesentlich tiefer in die Tasche greifen und rund 1300 Euro bezahlen. In einem offenen Brief (der auch unserer Sportredaktion vorliegt) nahm der 1. Vorsitzende des FC Künzing, Reinhard Bauer, dazu Stellung und griff dabei auch SBC-Pressesprecher Peter Mallmann offen an. Der Traunsteiner Funktionär habe Künzing beim Verband »angeschwärzt«, warf er Mallmann vor. »Ich sehe das als höchst unsportlich an, fragt sich nur, was er davon hatte?«, schrieb Bauer.

Peter Mallmann griff genau diesen Punkt in einem Gespräch mit unserer Sportredaktion dann auch auf: »Eben – was hätte ich davon gehabt?«, machte er seinem Ärger über die Anschuldigungen Luft. »Es gibt für mich keinen Grund, einen anderen Verein in dieser Beziehung anzuschwärzen, das geht mich nämlich nichts an«, stellte er klar. »Mich interessiert nur, was wirmachen – und wir mussten ja letztlich auch eine Strafe zahlen.« SB