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Der 12. Wössner Halbmarathon war ihre Bühne: Amelie Schmalfuß und Max Krautwig liefen jeweils die zweitbesten Zeiten in der Geschichte der Veranstaltung. (Foto: Flug)

Schmalfuß und Krautwig siegen mit starken Zeiten

Starke Siegerzeiten gab es beim 12. Wössner Halbmarathon. Bei den Männern gewann der Münchner Max Krautwig in 1:14:38 Stunden. Schnellste Frau war Amelie Schmalfuß vom TSV Marquartstein mit ihrer Zeit von 1:23:56 Stunden. Nur einer bei den Männern, nur eine bei den Frauen waren in der zwölfjährigen Geschichte des Wettbewerbs schneller als die beiden. Der veranstaltende SV Unterwössen freute sich über den gelungenen Tag mit 278 Teilnehmern über die verschiedenen Wettbewerbe hinweg – so viele wie noch nie in der Geschichte dieser Veranstaltungsreihe.


Frühzeitig zog Krautwig dem Halbmarathon- und Volkslauffeld auf unwiderstehliche Art davon, kraftvoll, aber locker unterwegs. Er war sogar zu schnell für Johannes Strohmaier vom RSV Freilassing Triathlon (1:17:43), der Zweiter wurde. Thomas Einsiedler vom Schneider Rad und Sport wurde Dritter in 1:18:21. Drei Zeiten unter 80 Minuten verdeutlichen die Leistungsdichte an der Spitze.

Wie sie sich durchgekämpft hatte, das zeigten zunächst die Spuren der Erschöpfung bei Amelie Schmalfuß vom TSV Marquartstein mit ihren großartigen 1:23:56 Stunden. Die Leistung lohnte sich. Mit Platz 7 der Gesamtwertung sprengt sie die Top-Ten-Domäne der Männer. 2019 hatte sie schon einmal den Halbmarathon in der Frauenwertung gewonnen, damals mit 1:38:31 Stunden. Nun ist sie sechs Jahre älter, aber zehn Minuten schneller. Hinter ihr folgte Anja Kobs vom TSV Alling in 1:25:03, Dritte wurde Bayly Mattes in 1:34:56.

Die Zielzeiten zeigten, wie vielfältig das Feld war. Über 100 Aktive finishten unter der Zwei-Stunden-Marke, die für viele ein wichtiges Ziel darstellt. Jüngster Finisher war der 17-jährige Florian Kipnick, der 1:46:11 Stunden lief. Der älteste war Gerhard Mages, Jahrgang 1952, der die Strecke in 2:24:28 bewältigte. Die älteste Frau im Feld, Franziska Simmer (Jg. 1964), kam nach 1:51:54 ins Ziel.

Im Volkslauf über rund sieben Kilometer siegte Jan Wessly nach 25:39 Minuten. »Die Strecke war abwechslungsreich, schön und anspruchsvoll. Auf den freien Flächen hat der Wind richtig gebremst«, empfand er. Auf Platz zwei lief Stefan Ramstetter in 25:43, Dritter wurde der Jugendliche Florian Schmidt in 26:09 Minuten.

Schnellste Frau war Bronwyn Humphrys, die nach 27:00 Minuten ins Ziel kam. Damit lag sie klar vor der Konkurrenz. Johanna Nitzinger belegte Rang zwei in 28:09, Marina Holzinger wurde in 30:05 Minuten Dritte. Während die Besten im Feld sichtlich auf gute Laufzeiten abzielten, gab es in den weiteren Läufergruppen die unterschiedlichsten Mischungen.

Da gab es Läufer mit übergroßen Kopfhörern, die offensichtlich der Bass über die Strecke trieb; da gab es erfahrene Teilnehmer, die noch Atem für ein angeregtes Gespräch während des Wettbewerbs fanden. Erfahrene, sichtlich unterforderte Läufer begleiteten Anfänger und boten denen Anleitung und Motivation. Da gab es ein Pärchen, das angesichts des Fotografen Hand in Hand lief. Und ein junges Paar, das im Laufwagen die beiden Kinder im Rennen vor sich herschob.

148 Teilnehmer bestritten den Halbmarathon über 21,1 Kilometer, 60 gingen im Volkslauf über rund sieben Kilometer ins Rennen. Dazu kamen die Kinderläufe über 400 und 1000 Meter. Die Zahl der Zuschauer im Stadion am Zollweg war entsprechend hoch. Fair feuerten sie die Läufer an – unabhängig von der erbrachten Leistung.

Schmalfuß zeigte im Ziel deutliche Spuren der Anstrengung. »Kurz vor dem Start hat es geregnet, das hat gutgetan. Später war die Luft etwas dampfig, aber insgesamt waren die Bedingungen ideal«, freute sie sich.

Die Strecke führte vom Stadion über Zollweg, Raitner Straße und Windseestraße hinaus zum Flugplatz. Danach verlief der Kurs an der Tiroler Ache entlang, später durch offenes Gelände bis zum Wendepunkt am Staffen-Anwesen. Über den Streichenweg mit Blick auf den Segelflugplatz kamen die Läufer zurück in den Ort und über die Wetterkreuzstraße und den Zollweg ins Stadion. Die Halbmarathonläufer absolvierten die Runde dreimal.

Dadurch liefen sie zweimal an der Verpflegungsstelle und den Zuschauern im Stadion vorbei. Moderator Sepp Brandstetter begrüßte die Läufer jeweils mit Namen, wenn sie ins Stadion einliefen.

Auch die Kinderläufe boten spannende Bilder. Im 1000-Meter-Lauf setzten sich die Nachwuchsathleten des SV Unterwössen deutlich ab. Ein ganzer Block blauer Vereins-T-Shirts stürmte an die Spitze und belegte die vorderen Plätze. Die Arbeit der Leichtathletikabteilung unter Leitung von Frank Knothe und Mario Mahn trägt Früchte. Schon jetzt sammeln die Kinder auch außerhalb der Region Erfolge.

Für den organisatorischen Rahmen sorgten eine große Zahl an Helfern rund um den SV Unterwössen. Vorsitzender Philipp Weißenbacher lobte alle Helfer und Sponsoren. Zugleich dankte er der Gemeinde und dem Bauhof für die Unterstützung der Veranstaltung. lukk