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Der Schönauer Torhüter Raphael Brandner war an den fünf Surheimer Toren ohne Schuld. (Foto: Christian Wechslinger)

SG Schönau sieht sich um den verdienten Lohn gebracht

Das 1:5 der SG Schönau gegen Tabellenführer BSC Surheim gibt den Spielverlauf in keiner Weise wider. Tatsächlich hätte das Match in der Kreisklasse 4 auch ganz anders ausgehen können. Wenig zufrieden ist man vor allem bei den Gastgebern mit der Schiedsrichterleistung. Mit den richtigen Entscheidungen des Unparteiischen Maximilian Stöhr vom FC Reit im Winkl und etwas mehr Spielglück hätte die Begegnung für die Schönauer auch erfolgreich enden können.


Surheim begann im Zeichen von fünf Siegen und zwei Unentschieden vor 130 Zuschauern selbstbewusst und kreierte auch den ersten Angriff, den jedoch die Schönauer Abwehr klärte. Danach spielte Schönau mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe und verschaffte sich sogar Feldvorteile. Surheim kombinierte aus der Abwehr ballsicher und versuchte sein Glück zunächst mit hohen Bällen, die Schönaus Abwehr jedoch sicher abwehrte. Schönau agierte mit großem Einsatz und gutem Kombinationsspiel, was die Surheimer so wohl nicht erwartet hatten.

In der zehnten Spielminute erkannte der Schiedsrichter erstmals höchst umstritten auf Abseits gegen Schönau. Nur zwei Minuten hierauf kam Daniel Maier nach Eckbällen zu einer Doppelchance. Zunächst köpfte Maier an den Pfosten und nur Momente später ging der nächste Kopfball um Zentimeter am Tor vorbei. In diesen Situationen zeigte sich, warum der Tabellenführer in sieben Spielen bereits 17 Gegentreffer kassiert hat. Auf der anderen Seite übersah der Unparteiische ein Foulspiel an einem Schönauer Abwehrspieler, doch Schlussmann Raphael Brandner packte bei der folgenden Surheimer Möglichkeit entschlossen zu. Wenig später sahen sich die Gastgeber im Glück, als der beste Gästespieler Philip Hahn alleine vor dem Tor danebenschoss.

Die Schönauer verstanden es jedoch bis zu diesem Zeitpunkt, durch gekonntes Verschieben und gutes Stellungsspiel den Tabellenführer nicht ins Spiel kommen zu lassen. Völlig überraschend ging Surheim dann in der 26. Minute in Führung. Ein harmloser flach getretener Freistoß von Thomas Ehrmann fand irgendwie durch die Schönauer Abwehr den Weg in die lange Ecke.

Danach dominierte der Gast die Begegnung und drängte die Platzelf in die Defensive. Nach einem unnötigen Ballverlust der Schönauer nützte dies in der 30. Minute neuerlich Thomas Ehrmann zum 2:0. Fatal am Rückstand war auch, dass der Schiedsrichter ein Tor der Schönauer wegen angeblichen Abseits nicht anerkannt hat. Dabei war der Ball zurückgespielt worden und es konnte somit nach Auffassung mehrerer Spielbeobachter kein Abseits gewesen sein.

Hoffnung nach dem Anschlusstreffer

So ging es mit einem 0:2-Rückstand aus Sicht der SG Schönau in die Halbzeitpause, nach der das neue Trainerduo Thomas Kastner und Stefan Weinbuch den ehemaligen starken Bezirksligaspieler Toni Hölzl brachte. Und Hölzl sorgte im zweiten Abschnitt gleich für frischen Wind. Im zweiten Durchgang kam zunächst Julian Wagner zu einer Riesenchance, scheiterte aber unglücklich. In der 52. Minute erzielte der vor Spiellaune sprühende Sebastian Ebner den 1:2-Anschlusstreffer und nährte damit neue Hoffnung. Ebner spielte die Abwehr geschickt aus und vollendete mit seinem schwächeren rechten Fuß. Jetzt war die Begegnung wieder völlig offen. Doch alles kam anders. Gerade als die Schönauer am Ausgleich dran waren, stellte der Schiedsrichter Leonhard Pletzer wegen eines angeblichen Handspiels vom Platz und verhängte auch noch einen Elfmeter, den Philip Hahn zum 3:1 für die Gäste verwandelte. Auf der anderen Seite vergab Toni Hölzl in der 76. Minute einen Elfmeter. Auch das passte in dieses verkorkste Spiel, bei dem auch die Gäste mit den Schiedsrichterentscheidungen einige Male nicht einverstanden waren.

Die weiteren beiden Treffer der Surheimer durch den Torjäger Robert Stallmayer gegen die nicht aufgebende Schönauer Mannschaft waren nur mehr Makulatur.

SG Schönau: Raphael Brandner; Leonhard Pletzer, Justin Stromitzky (46. Toni Hölzl), Simon Sanktjohanser, Korbinian Kastner, Michael Hirtl-Stanggaßinger, Julian Wagner, Valentin Lagler (46. Maximilian Paar), Felix Zange, Daniel Maier, Sebastian Ebner. Christian Wechslinger