An der Wiege des Skyrunning, einer extremeren Form des Trailrunning mit besonders herausfordernden Passagen (Fixseile und extrem steile Abschnitte in Fels und Eis), galt es bei einer Distanz von 17 Kilometern satte 3 500 Höhenmeter zu überwinden. Zusätzliche Herausforderung waren die strengen Zeitlimits, die ohne Akklimatisation selbst für erfahrene Berg- und Trailläufer nicht zu schaffen sind.
Das Läufer-Ehepaar Barbara und Stephan Tassani-Prell aus Ainring meisterte seine Aufgabe dank guter Vorbereitung bravourös und finishte am Monte Rose auf Gesamtrang 41. Sowohl für Stefan Knopf als auch für Barbara Tassani-Prell war die Leistung umso erstaunlicher, da beide schwere Operationen hinter sich haben und fast wieder zu alter Stärke zurückfanden. Für Stephan Tassani-Prell war es eine willkommene Gelegenheit, zu alter Wirkungsstätte zurückzukehren. Er nahm bereits viermal am SkyMarathon in Alagna teil, zweimal mit Teampartner Hannes Strohmeier als bestes deutsches Duo.
Diesmal war der reine Aufstieg beim Skysummit mit Ziel am Gipfel neu im Programm, mussten die Athleten früher doch alle zum Start ins Bergdorf Alagna zurück. Dennoch war der neue Bewerb durch die lange, extrem steile Fixseilpassage am »Candalino Gnifetti« nicht zu unterschätzen. Die Pflichtausrüstung für alle Athleten hatte es ebenfalls in sich: Microsteigeisen, Zehn-Meter-Seil, Klettergurt und Klettersteigset, LVS-Gerät, Trailrunningschuhe mit Gamaschen, Stirnlampe zusätzlich zur normalen Trailrunning-Ausrüstung wie wasserdichte Jacke und Hose, Mütze, Handschuhe und die nötige Portion an Energieriegel und Gels, Rettungsdecke sowie mindestens einen Liter Flüssigkeit.
Fürs fünftplatzierte Team Knopf/Hösch blieb die Uhr bei hervorragenden 4:17:36 Stunden stehen, obwohl die deutschen National-Skibergsteiger mit der Höhe zu kämpfen hatten. Ziel der Tassanis war es, die Zeitlimits zu schaffen. Dies gelang gut: Am Gipfel hatte das heimische Duo mit 5:58:35 Stunden immerhin eine gute Stunde Vorsprung auf den »Cut-Off«. Das gegen Mittag einsetzende schlechte Wetter zwang die Teilnehmer zu einem flotten Downhill zur 1 300 Meter niedriger gelegenen Bergstation Indren (3 250 Meter). Dort fanden sich zahlreiche Teams ein, die am Zeitlimit gescheitert waren.
Insgesamt beteiligten sich über 500 Athleten aus 31 Nationen an der Extrem-Veranstaltung. Prominenteste Teilnehmerin war die polnische Langlauf-Olympiasiegerin Justyna Kowalczyk, die im Mixed-Team Fünfte des SkyMarathons wurde sowie der italienische Weltklasse-Skibergsteiger William Boffelli, der bereits zum sechsten Mal gewinnen konnte. Hans-Joachim Bittner