Ein Mensch liegt in einem Schlafsack auf einer Parkbank oder in einem Hauseingang. Dieses Bild kennt man vor allem aus Städten in Deutschland. Obdachlose Menschen haben keine Wohnung. Sie übernachten auf der Straße, in Parks oder in Notunterkünften.
Einige Organisationen versuchen, Obdachlosen zu helfen. Sie bieten etwa einen Platz zum Übernachten an, etwas zu Essen oder Hilfe bei Krankheiten. Auch Unterstützung bei der Wohnungssuche gibt es.
Zurück in ein Zuhause
Wieder eine Wohnung zu finden, sei eine der größten Herausforderungen, sagt Fachfrau Julia von Lindern: »Es braucht zu Beginn viel Überzeugungsarbeit bei den Vermietenden.«
Julia von Lindern arbeitet für den Bundesverband Housing First. Housing First ist englisch. »Zuerst ein Zuhause« bedeuten die Worte auf Deutsch. Das ist auch die Idee dahinter: Die Menschen sollen zuallererst eine Wohnung bekommen, und zwar ohne Bedingungen. Danach werden die anderen Probleme angegangen.
Oft haben die mit persönlichen Krisen angefangen: eine Ehescheidung zum Beispiel, Arbeitslosigkeit oder Krankheiten. Manche Menschen schaffen es dann nicht mehr, die Miete zu bezahlen. Das ist auch der häufigste Grund, aus dem Leute in Deutschland ihre Wohnung verlieren.
Beim Eingewöhnen helfen
Ein wichtiges Ziel von Housing First ist es, dass die Menschen ihre neue Wohnung auch dauerhaft behalten. Dazu können sie begleitende Hilfe von Fachleuten erhalten. Denn die Umstellung von einem stressigen Leben auf der Straße allein in einer Wohnung, ist groß. Es habe aber schon häufig gut geklappt, sagt die Fachfrau. Doch es brauchten noch viel mehr Menschen diese Hilfe.
Am Donnerstag und Freitag findet in der Hauptstadt Berlin eine Konferenz zu Housing First Projekten statt. Fachleute aus verschiedenen Ländern Europas nehmen daran teil. Ein Ziel ist es, dass in Zukunft niemand mehr auf der Straße schlafen muss.
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