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Greifarm einer Spezialmaschine beim Abtragen einer vom Brandkrustenpilz befallen Linde, die direkt neben einem Wanderweg Spaziergänger und auch Gebäudeteile des »Klosterhofs« in Bayerisch Gmain bedrohte. (Foto: Bay SF)

Kranke Linde musste gefällt werden

Bayerisch Gmain – Die Bayerischen Staatsforsten (Bay SF) haben die Gefahr durch eine kranke Linde in unmittelbarer Nähe zum »Klosterhof« entschärft und gleichzeitig mit dem verbleibenden Stamm und dem Totholz die biologische Vielfalt gefördert, heißt es in ihrer Pressemitteilung.


Vor Tagen stellte der Bad Reichenhaller Staatswaldförster Roman Prielmeier am östlichen Rand des Kirchholzes fest, dass eine große Linde massiv von dem Brandkrustenpilz befallen ist. Die außerordentlich stattliche Linde war durch den Pilzbefall vor allem in ihrer Standfestigkeit geschwächt und bedrohte nicht nur die vielen Erholungssuchenden auf dem vielbegangenen Wanderweg entlang des Waldrandes vom Kirchholz, sondern auch einen Gebäudeteil des angrenzenden »Klosterhofs« in Bayerisch Gmain.

Mit großem Sachverstand entschied der Förster Roman Prielmeier nach Konsultation mit weiteren Fachleuten, die Gefahr für Leib und Leben, die von der geschädigten Linde ausging, zu bannen. Kurzfristig wurde eine Spezialfirma mit einer großen Maschine beauftragt, die Linde von oben beginnend abzutragen und einen etwa vier Meter langen Stamm stehen zu lassen. Wenn der Pilzbefall es zulässt, wird im Frühling aus dem Stamm ein frisches Grün austreiben. Spechte können den Stamm für Höhlen nutzen, ohne dass eine weitere Gefahr für die Menschen zu befürchten ist. Die abgetragenen Stammteile verbleiben daneben als Totholz, und bieten insbesondere seltenen Käfern und anderen Insekten einen neuen Lebensraum.

Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller bedankte sich bei Roman Prielmeier für die gut abgewogene Lösung zum Besten für Mensch und Natur. »Ich kann verstehen, dass einem bei solchen Entscheidungen immer das Herz blutet«, tröstete Dr. Müller seinen Kollegen. fb