Almabtrieb über den Königssee – wegen Corona mit wenig Zuschauern
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Angelegt wurde in diesem Jahr am Betriebsgelände der Schifffahrt Königssee. (Fotos: Bernhard Stanggassinger)

Almabtrieb über den Königssee

Schönau am Königssee – Auch wenn der Almabtrieb über den Königssee dieses Jahr nicht mit vielen Zuschauern stattfinden konnte, so mussten die Kühe natürlich von der Alm in ihre heimischen Stallungen, denn der Winter steht vor der Tür.


Der Transport der Tiere zog jährlich viele Schaulustige an und an der Seelände standen Hunderte von Menschen. Wegen Corona gab man heuer keinen Termin bekannt und man legte auch mit der Fähre nicht bei der Seelände, sondern am Betriebsgelände der Schifffahrt Königssee an.

Die Familie Resch brachte ihre Tiere am Freitag von der Saletalm zum Rennerlehen in Schönau am Königssee. Mit auf der Fähre waren zwei Weisenbläser, welche bei der Einfahrt zum Schifffahrt Betriebsgelände das Lied »Foama Hoam« auf ihren Flügelhörnern bliesen.

Zwei Schweine waren ebenfalls den Sommer über auf der Alm. Sie trugen einen Bauchkranz und waren in »Sausteigen« verladen. Vierköpfige Manneskraft war nötig, um die zentnerschweren Schweine auf einen Anhänger zu verladen. Die Kühe und Kälber wurden gleich an der Anlegestelle, zum Teil noch auf der Fähre »aufgekranzt«.

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Viel Kraft war notwendig, um die schweren Schweine an Land tragen zu können.

Je nach Alter gab es Hörndlkranzei, Latschenboschn und Fuikel. Ein Ochse wurde mit einem zweireihigen Bauchkranz bestehend aus geflochtenen »Waldmannei« und mit »Maschei« und »Rösein« geschmückt, er trug ein Kreuz aus geflochten Latschen mit »Almrauschsteidei«, verziert.

»Hoam« zum Rennerlehen ging es über die Seestraße, auf der sich immer Touristen bewegen, doch in diesem Jahr war es wesentlich entspannter als die Jahre zuvor. Weiter über die Schornstraße ging der Almabtrieb in die Oberschönau und letztendlich zum Rennerlehen in der Wahlstraße. Voraus ging Sennerin Petra Ruppert aus Traunstein. Sie hat schon drei Jahre als Sennerin gearbeitet, doch das erste Jahr am Königssee. Die Kühe erwartete eine saftige grüne Wiese und für die Almleute gab es eine gute Brotzeit.

Bernhard Stanggassinger