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Die Vorstandschaft der Hochwildhegegemeinschaft BGL (v.l.): Stellvertreter Dr. Daniel Müller, Vorsitzender Max Neudecker, Stellvertreter Michael Dorrer und der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes, Hans Berger. (Foto: privat)

Max Neudecker als Vorsitzender im Amt bestätigt

Berchtesgadener Land -  Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Hochwildhegegemeinschaft Berchtesgadener Land standen Neuwahlen auf der Tagesordnung, bei denen Max Neudecker als Vorsitzender der Hochwildhegegemeinschaft bestätigt wurde.


Der neue und bisherige Hegegemeinschaftsleiter Max Neudecker war es auch, der im »Feuerwehrheim Bayerisch Gmain« die Jagdpächter der einzelnen Jagdreviere, die Vertreter der Jagdbeiräte, den Vorsitzenden des Kreisjagdverbandes Berchtesgadener Land, Hans Berger, sowie alle weiteren Anwesenden zur Versammlung begrüßte.

Er erläuterte die Vorgehensweise bei der Abschussplanung: Nach Abgabe der Abschussempfehlung des Hochwildhegerings findet zeitnah die Sitzung des Jagdbeirates zur anstehenden Abschussfestsetzung statt. Die Empfehlung des Hegerings, die mit allen anwesenden Revierpächtern durchgesprochen wurde, soll dem Jagdbeirat dazu dienen, unter Einbezug der Vegetationsgutachten sowie der ergänzenden revierweisen Aussagen der Waldverjüngung Rechnung zu tragen.

In seinem Jahresrückblick erwähnte Max Neudecker auch die verschiedenen Waldbegänge mit Besichtigung von Fütterungseinrichtungen und Wintergattern. Ein Großteil der Reviere wurde besucht. Bei den Waldbegängen war jeweils einer der Vorstände der Hochwildhegegemeinschaft anwesend.

Er verwies auch auf das Seminar »Ansprechen von Berghirschen«, das im Gasthof »Brenner Bräu« in Bischofswiesen abgehalten wurde. Das Seminar wertete er als vollen Erfolg.

Über das zurückliegende Vegetationsgutachten wurde kurz, aber intensiv diskutiert. Die Verbissaufnahme für das forstliche Gutachten wird systematisch und nachvollziehbar anhand eines Gitternetzes für alle Hegegemeinschaften in Bayern und somit auch für die hiesige Hegegemeinschaft durchgeführt. Hierzu gibt es im Großen und Ganzen keine Einwände. Dagegen führen nach Meinung der Hochwildhegegemeinschaft die ergänzenden revierweisen Aussagen durch die zuständigen Revierförster während des Jahres – ohne Beteiligung von Jagdvorständen, -genossen oder -pächtern – zu einer potenziell subjektiven Einschätzung des entsprechenden Revierförsters. Es gibt hier keine unabhängige Kontrolle oder Beteiligung weiterer Akteure sowie der Jagdvorstände oder -pächter. Eine objektive und neutrale Erhebung ist hier aus Sicht des Hegeringes nicht gewährleistet.

Auch zu den Abschussplänen äußerte er sich. Der Abschussplan beim Rotwild wurde zu 70 Prozent erfüllt, der Abschussplan beim Gamswild zu knapp 70 Prozent. Die einzelnen Abschussplanvorschläge der Reviere wurden besprochen, wenn nötig angepasst und eine Empfehlung durch die Hegegemeinschaft abgegeben. Beim Hirschabschuss soll eine Grenze von 25 Prozent vom Gesamtabschuss nicht überschritten werden. Bei den Abschussempfehlungen wurden die wichtigen Aspekte der nachhaltigen Waldbewirtschaftung unter Stärkung der standortgemäßen Naturverjüngung berücksichtigt. Max Neudecker nahm die Anwesenden in die Pflicht, dass auch die Jäger ihren Beitrag leisten und ihrer Verantwortung gegenüber einer nachhaltigen Wildbewirtschaftung gerecht werden. Sie müssten den Erhalt eines standortgerechten Waldes priorisieren. Der mit dem Klimawandel einhergehende wärmere beziehungsweise niederschlagsärmere Winter verlangt von den Jägern eine fortlaufende Optimierung der Kirr- und Fütterungspraxis. »Die schadensfreie Überwinterung von Rotwild zum Beispiel durch Wintergatter bei gleichzeitiger Erfüllung eines realistischen Abschussplanes ist dabei unser definiertes Ziel«, erklärte Max Neudecker. Weiters verwies er auf die Quoten des Kahlwildabschusses, die für die Hochwildhegegemeinschaft im Berchtesgadener Land in der Abschussplanung besonders wichtig sind, um die dynamischen Bestandsentwicklungen zu bremsen beziehungsweise um ihnen entgegenwirken zu können. Auch wurde die Verschiebung von Abschusszahlen innerhalb der Hegegemeinschaft sowohl bei Rotwild als auch bei Gamswild besprochen und beschlossen.

Max Neudecker lobte die Kommunikation mit der Unteren Jagdbehörde, mit den Bayerischen Staatsforsten am Forstbetrieb Berchtesgaden und mit den Jagdpächtern. In bestimmten Schlüsselrevieren wurde nochmals auf die besonderen Herausforderungen eingegangen, die für das Gelingen eines nachhaltigen Rotwildkonzepts von erheblicher Bedeutung sind. Weiter teilte Max Neudecker mit, dass die Hegeschau am 31. Mai 2025 wieder im Landratsamt Bad Reichenhall stattfindet.

Auch Forstbetriebsleiter Dr. Müller war anwesend. Er berichtete kurz über die neue Revieraufteilung des Forstbetriebs Berchtesgaden. Einige Revierinhaber klagten über sich vereinzelt ausbreitende Gamsräude.

Die Neuwahlen leitete der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes, Hans Berger. Max Neudecker wurde dabei im Amt bestätigt; für weitere zwei Jahre bleibt er der Vorsitzende der Hochwildhegegemeinschaft. Als Stellvertreter wurden Dr. Daniel Müller und Michael Dorrer gewählt.

Unter dem Punkt Wünsche und Anträge wurde nochmals über die Transparenz des Vegetationsgutachtens diskutiert und herausgestellt, dass eine Einigkeit zwischen Grundeigentümer und Jäger (Pächter) von größter Bedeutung für eine funktionierende Jagd ist.

Zum Thema Gamsräude wurde erklärt, dass eine Entsorgung von »Räudegams« im Schlachthof Berchtesgaden möglich ist. Auf eine Anfrage zum Thema Zuschüsse und Durchführung der Kitzrettung hin erläuterte Hans Berger, dass die Kitzrettung eine Verpflichtung der Landwirte und nicht der Jäger ist. fb