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Er ist Initiator und Mitspieler beim Blinden-Torballturnier: der Traunwalchner Matthias Frank. (Foto: Grafetstätter)

Blinden-Torballturnier in Traunreut

Das erste internationale Blinden-Torballturnier mit Mannschaften aus Italien, Belgien, Schweiz, Österreich und Deutschland findet am morgigen Samstag von 8.30 bis 18 Uhr in der TuS-Halle in Traunreut statt. Initiator, Mitorganisator und Mitspieler dieses Wettbewerbs ist der 39-jährige Matthias Frank aus Traunwalchen.


Durch die Freundschaft mit dem Zweiten Vorsitzenden des TuS Traunreut, Bernd Licinac, entwickelten die beiden die Idee dieses Turniers. »Unsere Intention ist es, den Behindertensport im Rahmen des zunehmenden Interesses an Inklusion in der Öffentlichkeit und in der Gesellschaft mehr zugänglich zu machen«, berichtet der Osteopath Frank, der im Alter von 19 Jahren erblindet ist und diesen Sport schon seit fast zwei Jahrzehnten betreibt.

Jetzt organisieren der TuS und Matthias Frank gemeinsam dieses Turnier. Mit großer Freude berichten Frank und Licinac, dass die Spendenbereitschaft bei verschiedenen Aktionen im Vorfeld sehr groß war. »Dafür möchten wir uns von ganzem Herzen bei allen Spendern nochmal ausdrücklich bedanken«, betonen sie. Die Veranstalter freuen sich auf viele Zuschauer, wobei der Eintritt frei ist.

Wie bereits berichtet, muss das Dach der Traunreuter TuS-Halle dringend saniert werden, deswegen wird am Turniertag eine Spendenbox aufgestellt. Zudem fließt jeder Euro, der an diesem Tag am Hallenkiosk eingenommen wird, direkt in die Dachsanierung. Ein großer Unterstützer des Blinden-Torballturniers ist der Geschäftsführer des Bayerischen Handballverbands (BHV), Jörn Ilper, der gemeinsam mit einigen BHV-Mitgliedern ebenso vor Ort sein wird wie aller Voraussicht nach auch der ehemalige Handball-Nationalspieler Dominik Klein. Das Finale wird gegen 17.15 Uhr angepfiffen. Die Siegerehrung findet anschließend im Traunreuter Restaurant Athen statt.

Wichtig für die Zuschauer: Torball ist ein Blindensport, der nach Gehör gespielt wird. Deshalb werden alle Zuschauer gebeten, sich während des Spiels ruhig in der Halle zu verhalten. Immer, wenn ein Tor geworfen wird, darf aber natürlich kräftig gejubelt werden.

Das Spielfeld umfasst sieben mal 16 Meter. Die sieben Meter lange Grundlinie ist gleichzeitig auch die Torlinie, sodass sich das 1,3 Meter hohe Tor über die gesamte Spielfeldbreite erstreckt. Der sogenannte »Mannschaftsraum« befindet sich direkt vor dem eigenen Tor. Er bietet zur Orientierung für die Mitspieler drei ein mal zwei Meter große Teppichmatten, die an vorgegebenen Stellen festgeklebt sind. Die Spieler dürfen während der Begegnung diesen Mannschaftsraum nicht verlassen, sich aber in diesem frei bewegen.

Zwischen den beiden Mannschaftsräumen befindet sich eine vier mal sieben Meter große neutrale Zone. Dort werden drei Leinen im Abstand von zwei Metern in einer Höhe von 40 Zentimetern quer über das Feld gespannt. An den Leinen befestigte Glöckchen läuten bei der geringsten Berührung, was jedoch weder den Spielern passieren, noch mit dem Ball geschehen sollte.

Die reine Spielzeit beträgt zweimal fünf Minuten. In bestimmten Situationen wird die Spielzeit unterbrochen, sodass ein Match meistens so um die 20 Minuten dauert.

Ziel beim Blinden-Torballsport ist es, den Ball unter den Leinen hindurch an der gegnerischen Abwehr vorbei ins Tor zu werfen. Das verteidigende Team versucht, den Ball abzuwehren, um sofort einen Gegenangriff zu starten. Hierbei können die Glöckchen an den Leinen eine entscheidende Rolle spielen. geg