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Carolin Kendler und Stephan Tassani-Prell auf dem Grat zwischen Colle della Bettolina (3 100 Meter) und der Rifugio Quintino Sella Felik (3 585 Meter). (Foto: privat)

Duo Kendler/Tassani-Prell stark auf Rang 3

»Wir freuen uns riesig über den 3. Platz im Mixed-Team. Leider konnte die Originalstrecke über den Castor mit 4 226 Metern nicht gelaufen werden«. Mit diesen Worten kehrte Berg- und Traillauf-Urgestein Stephan Tassani-Prell vom SC Ainring vom Mezzalama Sky-climb aus Italien zurück. Für ihn und Teampartnerin Carolin Kendler vom SV Oberteisendorf gab es den Bronze-Rang unter 14 Mixed-Teams, die das Ziel erreichten. Damit waren sie zugleich das Beste der drei deutschen Duos.


Der »Extrem-Berglauf« wurde wegen ungünstiger Wetterprognosen um einen Tag nach hinten verschoben: In der Hoffnung, dass die auf 100 Zweier-Teams limitierte Veranstaltung den schmalen, ausgesetzten Castor-Gipfelgrat in Angriff nehmen können. Nachdem jedoch bis tief in die Nacht ein heftiges Gewitter getobt hatte und im oberen Streckenabschnitt heftige Neuschneemengen dazukamen, blieb den Organisatoren nur eine Ersatzstrecke. Diese war mit 21 Kilometern und 2 050 Höhenmetern rund 4 000 Meter kürzer und wies 500 Höhenmeter weniger auf. Bei der umfangreichen Pflichtausrüstung durfte aufgrund der Streckenänderung auf das Zwölf-Meter-Seil und den Pickel verzichtet werden.

Für die knapp 200 Teilnehmer aus neun Nationen führte der Weg aus dem Bergdorf St. Jacques (1 670) über die Pian di Verra inferiore (2 069) und die Pian di Verra superiore (2 394) entlang des reißenden Verra-Baches zunächst durch Lärchenwälder und idyllische Almwiesen, ehe eine Moränen-Gletscher-Landschaft die Szenerie rasch änderte. Im weiteren Verlauf folgten steile Schneefelder zum Colle della Bettolina (3 100) und ein technisch anspruchsvoller Grat bis zum höchsten Punkt, der Rifugio Quintino Sella Felik (3 585). Nach einem flotten Downhill im Neuschnee Richtung Gressoney-Tal folgte ein erneuter, kurzer, steiler Anstieg in weglosem Gelände zum Bettolina-Pass, ehe es unspektakulär, aber steil über die Rifugio Ferraro (2 066) zurück nach St. Jacques ging.

Als schnellstes Mixed-Team überzeugten Simona Checcucci und Nicolo Raffaelli aus Italien (3:44.33) vor ihren Landsleuten Passare/Pizzalo (4:08.56) und dem heimischen Duo Kendler/Tassani-Prell (4:23.04). Bei der Siegerehrung gab es bei Pasta und Bier einen würdigen Abschluss.

Hans-Joachim Bittner