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Claudia Schmid-Rehrl (von links), Birgit Zagorac und Birgit Gastager.

Ihre Arbeit läuft quasi im Verborgenen ab

Die Buchhaltungsabteilung ist einer der wichtigsten Bereiche und ein Herzstück eines jeden Unternehmen


Die Buchhaltungsabteilung eines Unternehmens ist von zentraler Bedeutung für jeden Betrieb, denn hier laufen alle finanziellen Transaktionen zusammen. Fragt man die heute immer bedeutsamer werdende KI (Künstliche Intelligenz) nach einer passenden Umschreibung, so bekommt man folgende Definition: »Die Buchhaltung ist der Spiegel, der die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens abbildet.«

Dem stimmt auch Claudia Schmid-Rehrl zu, die zusammen mit ihren vier Kolleginnen Birgit Zagorac, Lucy Wittmann, Birgit Gastager und Stefanie Gerard-Stockinger alle buchhalterischen Vorgänge beim Traunsteiner Tagblatt, der Druckerei Miller und dem Schreibwarengeschäft Miller abwickelt: »Wir werden von den übrigen Mitarbeitern und Kollegen oft nicht wahrgenommen, weil unsere Arbeit quasi im Verborgenen abläuft, außer sie würden am Ende des Monats keinen Lohn überwiesen bekommen…«

Die Lohnbuchhaltung ist einer der wichtigen Bereiche der Buchhaltung und im Hause Miller überaus komplex: Die Beschäftigung von etwa 450 Mitarbeitern wird in jedem Monat abgerechnet: Zu den Voll- und Teilzeitkräften in Zeitung, Druckerei und Ladengeschäft kommen beispielsweise geringfügig Beschäftigte beim Zeitungsdruck, die Zeitungsausträger oder Honorare für die freien Mitarbeiter des redaktionellen Teils der Zeitung. Weil unsere Leser auch am Montag eine Zeitung bekommen, fallen Sonntagszuschläge und weitere Abrechnungsmodalitäten an.

Für das Schreibwarengeschäft mit seinem traditionell umfangreichen und exklusiven Sortiment werden alle Ein- und Verkäufe abgerechnet. Gleiches gilt für die Anzeigen- und Vertriebsabteilung der Zeitung mit Zeitungsanzeigen, Sonderveröffentlichungen sowie den Abonnements für die gedruckte Zeitung und die steigende Zahl von E-Paper-Ausgaben. Außerdem betreut die Buchhaltungsabteilung die rechnerischen Vorgänge beim »Berchtesgadener Anzeiger«, der seit dem Jahr Teil der Unternehmensgruppe ist. Dazu kommen schließlich noch alle Druckaufträge in der Druckerei Miller in Traunstein-Haslach.

Moderne Techniken und Abrechnungsmethoden haben natürlich auch im Hause Miller Einzug gehalten und erleichtern vieles, etwa die laufenden Bankvorgänge und regelmäßige Weitergabe von Daten mittels einer Buchhaltungssoftware, was die Kommunikation mit Steuerberater und Finanzamt erleichtert. Claudia Schmid-Rehrl beklagt aber, wie wohl viele ihrer Buchhalter-Kollegen in anderen Firmen, dass man vom Bürokratieabbau, der von der Wirtschaft wie auch vielen Politikern gefordert wird, in ihrem Bereich noch meilenweit entfernt ist: »Jedes Jahr gibt es wieder Neuerungen, die uns der Staat bei Abrechnungen auferlegt.«

Beim Blick auf die vielen Ordner im Buchhaltungsbüro ergibt sich automatisch die Frage nach der Dokumentationspflicht. Während früher vieles doppelt und in Papierform aufbewahrt werden musste, geschieht dies heute auf elektronischem Weg und spart neben viel Papier auch viel Zeit. In diesem Zusammenhang berichtet Buchhalterin Schmid-Rehrl von einem Anruf, den sie einmal bekommen hat: Eine Frau, die Ende der sechziger Jahre im Schreibwarengeschäft Miller eine Ausbildung gemacht hatte, brauchte für ihre Rente eine Prüfungsbescheinigung. Die entsprechenden Unterlagen waren natürlich noch vorhanden und der früheren Mitarbeiterin konnte weitergeholfen werden.

Fazit: Die Arbeit der Buchhaltung wird oft komplett unterschätzt, ist aber einer der wichtigsten Bereiche und Herzstück eines jeden Unternehmens. Agnes Huber