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Nicht mehr sanierungsfähig: Die beiden alten Gebäude am Spornhofweg werden durch sieben neue ersetzt. (Foto: Wechslinger)

Ja, da bau her – Neues Bauprojekt am Spornhofweg

Berchtesgaden – Die Marktgemeinde Berchtesgaden will am Spornhofweg sieben Wohneinheiten errichten lassen, um sie dann zum günstigen Preis heimischen Normalverdienern zum Kauf anzubieten.


Der Marktgemeinderat hat dem Projekt in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt. Die Verwaltung bereitet nun einen Bauantrag vor und verhandelt mit dem Wohnbauwerk, welches das Vorhaben umsetzen soll.

Der seit »Edelweiss« und Fußgängerzone in Berchtesgaden bestens bekannte Städteplaner Manfred Brennecke hatte den Auftrag bekommen, verschiedene Bebauungsmöglichkeiten des idyllisch gelegenen, rund 2000 Quadratmeter großen Hanggrundstücks am Spornhofweg zu prüfen. Seine Erkenntnisse hat der Bad Birnbacher dem Gremium nun präsentiert.

Derzeit steht dort ein altes mehrgeschoßiges, kaum mehr sanierbares Mietwohnhaus und ein großer Schuppen. Richtung Norden gibt es Talblick, drumherum reichlich Wiesen und Wald. Der Nachteil laut Brennecke: Ohne Auto wird man nicht auskommen. Der Markt ist Luftlinie 2,5 Kilometer entfernt.

Variante eins sieht sieben zweistöckige Einheiten im schlichten Stil nebeneinander vor. Ein Reihenhaus, also. Angedacht ist auch ein Hanggeschoß. Die zweite Variante setzt auf zweigeschoßige Vier-Zimmer-Wohnungen, die dritte auf zwei Gebäude mit Wohnungen plus ein Reihenhaus mit vier Einheiten. Wie Marktbaumeister Peter Hasenknopf erläuterte, könne das Grundstück gut erschlossen werden. Auch baurechtlich, zum Beispiel in puncto Abstandsflächen, sei das Projekt unproblematisch.

Wie Marktbürgermeister Franz Rasp (CSU) betonte, soll am Spornhofweg günstiger Wohnraum für heimische Familien geschaffen werden. Vergeben werden sollen die Häuser nach einem Bedarfspunktesystem. Die derzeitigen Mieter sollen neue Unterkünfte erhalten. Rasp rechnet damit, dass das Reihenhaus in einem bis zwei Jahren bezugsfertig sei. Ziel ist, laut Bürgermeister, ein Verkaufspreis von etwa 350.000 Euro inklusive Grund.

Städteplaner Brennecke gab dem Gemeinderat noch zwei Tipps für den Kampf gegen die Wohnungsnot an die Hand. »Das Grundstück muss in kommunaler Hand sein. Und, wir müssen weg vom Einfamilienhaus und weg von den Bauträgerklötzen.«

Michael Koller (FW) bezeichnete das Vorhaben als vernünftig. Dr. Bartl Wimmer (Grüne) betonte, dass er sich eine energieautarke Bauweise erwarte. »Ich finde es gut, dass das Wohnbauwerk das Ganze abwickelt«, sagte er. Christian Fischer