Bildtext einblenden
Sie überzeugte bei den Deutschen Meisterschaften: Sonja Fischer. (Foto: Deutscher Turner-Bund)

Mit Nervenstärke und Konstanz zum starken Ergebnis: Sonja Fischer vom TSV Waging überzeugt bei der Deutschen Meisterschaft

Von Oberbayern auf die große Bühne: Sonja Fischer vom TSV Waging hat bei der Deutschen Meisterschaft der Frauen im Gerätturnen mit Nervenstärke und Konstanz überzeugt. Im nationalen Vergleich behauptete sie sich in Dresden an den vier Geräten Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden und belegte einen starken 12. Platz.


Vier Tage lang schlug das Herz des deutschen Spitzensports in Dresden. Im Rahmen des Multisport-Ereignisses »Die Finals«, bei welchem rund 3500 Athleten teilnehmen und 133 Deutsche Meistertitel in 20 Sportarten vergeben werden, fand auch die Deutsche Meisterschaft im Gerätturnen statt. Hierfür hatten sich aus Bayern Mia Reimann, Mara Dietz und die Wagingerin Sonja Fischer qualifiziert.

Für Fischer war dies bereits die elfte Deutsche Meisterschaft ihrer Karriere. Im Vorfeld hatte sie über acht Monate mit einer Verletzung an der Schulter zu kämpfen, was die ursprüngliche Trainingsintensität nicht zuließ. Somit war die Vorbereitung nur eingeschränkt möglich. Doch ganz nach dem Motto »Dabeisein ist alles« reiste sie zusammen mit Trainerin Susi Barmbichler und Trainingskollegen in die Landeshauptstadt Sachsens. Durch die Liveübertragung im TV konnte man den Wettkampf auch von zuhause aus verfolgen.

Nach einem gelungenen Einstieg am Stufenbarren ging es zum Schwebebalken. Alle Höchstschwierigkeiten, wie Vorwärtssalto als Angang und Rückwärtssalto auf dem Balken, gelangen Fischer fehlerfrei. Lediglich beim Salto vorwärts verlor sie einmal kurz das Gleichgewicht und musste das 10 cm breite Gerät verlassen. Als drittes Gerät war ihre Paradedisziplin, der Boden, an der Reihe. Bei ihrem Doppelsalto rückwärts gehockt katapultierte sich die sprunggewaltige Wagingerin in die Luft und musste bei ihrer Landung die Bodenfläche verlassen, wofür die Kampfrichter Abzüge vornehmen mussten. Ihre weiteren akrobatischen Bahnen sowie Sprünge und Drehungen gelangen ihr einwandfrei, was ihr dennoch zu 11,05 Punkten verhalf.

Als letztes Gerät ging es zum Sprung. Hier zeigte sie einen »Jurtschenko« gebückt. Dieser beginnt mit 25 m Anlauf, Radwende-Flickflack auf den Sprungtisch mit anschließendem Salto rückwärts gebückt in den Stand. Damit erreichte sie insgesamt 43,85 Punkte, was den 12. Platz im Mehrkampf bedeutete. Ein starkes Ergebnis angesichts der Ausgangslage und der hochkarätigen Konkurrenz aus vielen Mitgliedern des Bundeskaders, wie zum Beispiel die EM-Goldmedaillengewinnerin Karina Schönmaier vom TuS Chemnitz.

Bemerkenswert: Neben ihrem intensiven Trainings- und Wettkampfaufwand arbeitet Sonja Fischer hauptberuflich als Kindergartenleiterin in der Gemeinde Palling. Ihr 12. Platz im Mehrkampf ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein inspirierendes Beispiel für die Vereinbarkeit von Spitzensport und Beruf. Sie ist ein Vorbild für viele junge Turnerinnen – und ein Beweis dafür, dass sie auch ohne Nationalkaderzugehörigkeit zu den besten Mehrkämpferinnen Deutschlands gehört. fb