Für die Wettkämpfe musste sogar ein Teil der Offroad-Strecke aus dem Programm gestrichen werden. Am Vortag dagegen hatten alle Piloten den kompletten Offroad-Teil zu bewältigen – und mussten dabei zum Teil auch durch Schlammlöcher fahren. Doch selbst die Kleinsten in der Klasse bis 50 ccm hatten ihren Spaß dabei – so etwas gibt es nur selten zu erleben.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung – die im Rahmen des internationalen Grenzlandcups ausgetragen wurde – standen die zwei höchstwertigen Klassen S 1 (Prestige) sowie die Amateure Elite, in der die Fridolfinger Schwestern Steffi und Nicole Köberle mit »Heimvorteil« auf die Strecke gingen.
Nachdem im Training mit Regenreifen gefahren worden war, wurde auch der 1. Lauf der Klasse auf diesen Pneus ausgetragen. Für den zweiten Durchgang zogen dagegen alle 28 Teilnehmer Slicks auf – Steffi Köberle allerdings nur beim Hinterreifen.
»Wir haben uns vorsichtshalber schon mal mit Regenreifen und -jacken vorbereitet, was sich als gute Entscheidung herausstellte«, berichtet sie. Beim Zeittraining »war die Strecke genau in so einem Zustand, bei dem sich keiner sicher war, ob nun Regenreifen oder Slicks die bessere Entscheidung waren. Sowohl Nicole als auch ich blieben bei den Regenreifen und fühlten uns damit sicherer, da der Offroad-Teil noch sehr nass war und viel Dreck auf den Asphalt verschleppt wurde, der den Kurs ziemlich rutschig machte.«
Nicole Köberle trat erstmals in der Klasse Elite an, nachdem sie im Vorjahr noch bei den Young Racern (bis 23 Jahre) startberechtigt gewesen war. Sie lag lange auf Platz zehn, wurde aber letztlich noch auf den 13. Rang verdrängt. Steffi Köberle tat sich zunächst schwer. Doch allmählich trocknete die Strecke etwas ab, und die 27-Jährige fuhr vom neunten auf den vierten Startplatz vor.
Im ersten Rennen lag sie auf Rang fünf, blieb aber an ihren Vordermännern dran. Doch bei einer Überrundung verlor sie den Anschluss und kam als Fünfte ins Ziel. Im zweiten Durchgang fiel sie nach gutem Start auf Rang fünf zurück. Ihr erster Überholversuch scheiterte, doch eine Runde danach bremste sie nach einer langen Geraden später als die Konkurrenz – und fuhr auf Rang vier vor. In der Tageswertung wurde sie Fünfte. Der Tagessieg ging an Andreas Hallweger (MCC Hausham), der den zweiten Lauf gewann – im ersten lag Maximilian Moser vor ihm. Doch bei Punktgleichheit entscheidet in der Tageswertung die bessere Platzierung aus dem zweiten Rennen.
Nicole Köberle war mit ihrer Startposition zufrieden, »weil ich anfangs dachte, ich könnte in dieser Klasse überhaupt nicht mithalten«, berichtet die 24-Jährige. Im ersten Rennen lag sie auf dem 13. Platz, dann rutschten zwei Fahrer vor ihr weg – sie wurde Elfte. Im zweiten Durchgang verbremste sie sich zwar einige Male, konnte aber ihre Position gut halten und kam als 14. ins Ziel. In der Tageswertung erkämpfte sie den 13. Platz.
In der Prestige-Kategorie mischten zwei Spitzenfahrer aus der Region ganz vorne mit. Thomas Hiebl (Oberteisendorf) hatte jüngst als Gaststarter beim WM-Lauf in St. Wendel überzeugt. In Fridolfing gewann er den ersten Lauf vor Rudolf Bauer (Österreich), im zweiten setzte sich der Österreicher vor Hiebl durch und holte sich somit bei Punktgleichheit den Gesamtsieg. Als Gesamtdritter landete auch der Inzeller Peter Mayerbüchler auf dem Podest.
In der Klasse Crazy Old Boy (Ü 40) setzte sich Markus Jell (Altfraunhofen) mit einem Doppelsieg klar durch. Der Eisspeedway-WM-Pilot ist auch als Flattrackfahrer bekannt. Der 43-Jährige aus Altfraunhofen (MSC Teisendorf) lobte zudem: »Es war eine Top-Veranstaltung – wie immer ...«
Eine Premiere gab es in der Klasse Gentlemen Ü 50 für Josef Weidinger: Erstmals konnte der Waginger in Fridolfing gewinnen. Entsprechend groß fiel sein Jubel aus. Für Begeisterung sorgte auch die Klasse Legenden. Hier wurde mit hubraumstarken, alten Maschinen gefahren – allerdings nur ein Lauf. Diesen gewann Thomas Dandl (AMC Freilassing) vor seinen Vereinskollegen Max Maier und Thomas Köberle.
Auch das Rahmenprogramm überzeugte. Unter anderem zeigte der österreichische Freestyle-Artist Thomas Wirnsberger einige waghalsige Sprünge mit einem Motocross-Motorrad. So wurde das Supermoto in Fridolfing wieder zu einer gelungenen Veranstaltung – auch dank der vielen Helfer des AMC.
Rund 70 von ihnen waren nicht nur am Wettkampftag. sondern schon ab gut einer Woche zuvor im Einsatz, ebenso wie einige Tage danach bei den Aufräumarbeiten. Und noch etwas Erfreuliches gibt es: Der Reinerlös wird wieder dem Förderverein Salzachklinik, der Feuerwehr Pietling sowie dem THW BGL gespendet. who