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Sie überzeugte beim Lauf zur Supermoto-DM: Nicole Köberle aus Fridolfing wurde Dritte. (Foto: Supermotogirls)

Viel Spaß auf ungeliebter Strecke

Starke Leistungen bot die Fridolfinger Supermoto-Pilotin Nicole Köberle bei einem Gaststart im Rahmen der Internationalen Deutschen Meisterschaften. Sie trat in der Klasse S 4 in Cheb (Tschechien) an und wurde Dritte im Finale. In der Klasse S 1 mischten zudem Gastfahrer Thomas Hiebl und der Inzeller IDM-Pilot Peter Mayerbüchler im Vorderfeld mit.


»Nachdem bei meinem ersten Rennen überhaupt in der Deutschen Meisterschaft in Sankt Wendel schon gute Platzierungen herausgekommen waren, entschied ich mich, in Cheb nochmal an den Start zu gehen. Dieses Mal in der Klasse S 4 als Gaststarterin«, berichtet Köberle.

»Die Strecke ist mir schon seit Jahren bekannt. Allerdings war es nie eine meiner Lieblingsstrecken. Der Asphaltteil gilt schon immer als sehr rutschig und schmierig – durch den Reifenabrieb der Kartfahrer, die hier fast täglich auf der Strecke sind – und der Offroadteil war mir die letzten Jahre immer etwas zu anspruchsvoll.«

Dass die 24-Jährige dennoch optimistisch antrat, lag daran, »weil ich mit der neuen Husqvarna allgemein einen besseren Fahrstil habe und mir das Motorrad besser liegt als unsere vorherige Honda.« Die Klasse S 4 wurde in Cheb in zwei Gruppen aufgeteilt, da sich 48 Piloten eingeschrieben hatten. Nicole Köberle startete in der Gruppe A. Im freien Training versuchte sie, »gute Linien zu finden und im Offroad klarzukommen.« Im zweiten gelangen ihr bereits schnelle Rundenzeiten. Im Qualifying verbesserte sich Köberle nochmals um drei Sekunden und erkämpfte den 4. Startplatz.

Aus beiden Gruppen kamen aus dem Qualirennen jeweils die besten 16 Teilnehmer ins Finale. Die Fahrer, die sich nicht qualifizierten, traten im Last-Chance-Qualifying an, bei dem nur die besten vier Fahrer ins große Finale kamen.

Köberle hielt im Qualirennen nach einem hervorragenden Start bis in den Offroad Platz 2. Dort konnte sie ein schnellerer Fahrer überholen und sich gleich absetzen. Den Abstand zu den Piloten hinter sich baute Köberle jedoch aus und sicherte sich so den 3. Platz. Da der Dritte des B-Laufs etwas schneller war als Köberle, ging die 24-Jährige im Finale als Sechste an den Start.

Die zweite Startreihe erwies sich insofern als günstig, weil sie weiter außen ins Rennen ging, »was mir noch besser lag, weil man von hier schöner in die erste Linkskurve fahren konnte.« Köberle lag nach hervorragendem Start bis zur Hälfte des Rennens auf Platz 5.

Nach einem Sturz des zweitplatzierten Fahrers holte dieser wieder auf. Er kam nach einem harten Ausbremsmanöver in der Einfahrt zum Offroad an Köberle vorbei, bevor er auf den bis dato Dritten auffuhr, wodurch beide Fahrer auf der schnelleren Innenspur stürzten. »Ich habe glücklicherweise davor schon die Außenspur gewählt und konnte ganz einfach auf Platz 3 fahren«, berichtet die 24-Jährige. Doch es waren noch etwa sieben Minuten zu fahren, und die Verfolger rückten immer näher. In den letzten zwei Runden wurde das Rennen allerdings wegen eines schwereren Sturzes von zwei anderen Fahrern abgebrochen. Da schon mehr als die Hälfte der Renndistanz absolviert war, blieb es bei Platz 3 für Köberle.

Den Sieg holte sich Lean Hinteregger (Österreich) vor Benjamin Rüffer (Crottendorf), Köberle, Norbert Schnaitmann (Österreich) und Lars Michalke (Saarbrücken). In der Gesamtwertung führt Michalke (84 Punkte) vor Rüffer (65), Hinteregger (56) sowie Leo Ruth (Neuenburg/56).

In der Klasse S 1 (Prestige) feierte Markus Class (Offstein) in beiden Läufen jeweils den Sieg vor Colin Beinschroth (Marbach) und Jan Dominik Deitenbach. Gaststarter Thomas Hiebl (Oberteisendorf) wurde in beiden Läufen Vierter, der Inzeller Peter Mayerbüchler im ersten Durchgang Achter, im zweiten Sechster.

In der Gesamtwertung hat Jan Dominik Deitenbach (170 Punkte) nur noch einen knappen Vorsprung vor Class (168). Dritter ist Beischroth (158). Peter Mayerbüchler (126) nimmt vor den letzten beiden DM-Wettbewerben in Schaafheim (6./7. September) und Wittgenborn (3./4. Oktober) den 6. Platz ein. fb/who