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Beliana Hilbert krönte sich zur Deutschen Meisterin im Ultratrail – und das bei ihrer Premiere bei diesen Titelkämpfen. (Foto: UTFS)

Bei der Premiere Deutsche Meisterin: Beliana Hilbert holt sich Ultratrail-Titel

Die neue Saison hat für Beliana Hilbert so begonnen, wie die alte geendet hat: mit Siegen! Zunächst gewann die Inzeller Trailläuferin vom Team Schamel beim Mountainman-Wintertrail in Reit im Winkl den XL-Trail über 43 km (1174 Hm) und jetzt feierte sie beim Ultratrail Fränkische Schweiz (UTFS) im oberfränkischen Ebermannstadt den Titel der Deutschen Ultra-Trailrunning-Meisterin.


»Zwei Rennen, zwei Siege: Ich bin wirklich sehr happy damit«, freute sich Hilbert im Gespräch mit unserer Sportredaktion über ihren überaus erfolgreichen Jahresauftakt. Zumal es ihre erste Teilnahme bei den Deutschen Meisterschaften gewesen ist. »Gleich bei der Premiere den Titel zu holen, das ist schon cool«, sagte die 29-Jährige, die über den Winter immer wieder mit Knieproblemen zu kämpfen hatte und so eine eher holprige Vorbereitung hatte.

Doch ihr Weg zeigt weiter steil nach oben. Hilbert ist ja noch nicht solange im Trailrunning-Bereich unterwegs, doch sie setzte schon im vergangenen Jahr mit beeindruckenden Erfolgen und neuen Streckenrekorden beim »Karnischen Ungetüm« in Osttirol und beim Adamello Trail Ultra in Italien ganz dicke Ausrufezeichen. »Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass ich mal Deutsche Meisterin werde, hätte ich das nicht geglaubt«, unterstrich sie.

Hilbert bewältigte die UTFS-Strecke über 66 km (2760 Hm) in starken 6:26:41 Stunden und stellte damit einmal mehr auch einen neuen Streckenrekord auf. Sie unterbot die Zeit von Lisa Wimmer aus dem Vorjahr um einige Sekunden. »Das war nicht mein Ziel«, betonte sie ganz bescheiden. Aber als sie gemerkt habe, dass es um den Streckenrekord gehe, »habe ich auf den letzten Kilometern alles reingelegt, was gegangen ist«, berichtete sie.

Doch bis es dazu kam, lag ein steiniger Weg vor der Inzellerin. Hilbert übernahm zwar gleich von Beginn an die Führung, aber sie musste während des Rennens auch richtig viel leiden. »Ich bin recht zügig losgelaufen, die ersten 30 km waren aber einfach etwas zu schnell«, gestand sie. Auch deshalb bekam die Trailläuferin in der zweiten Hälfte des Rennens Probleme. »Ich hatte Krämpfe und die Strecke mit dem ständigen Auf und Ab liegt mir eigentlich auch nicht so.«

So dachte sie zwischenzeitlich sogar mal kurz daran, aus dem Rennen auszusteigen. »Aber ich habe mir dann gesagt: Man kann als Erste nicht aufhören, das ist ja peinlich. Bei so einem langen Rennen geht einem einfach auch immer viel durch den Kopf.« Eines der Probleme sei gewesen, »dass es mir zu warm gewesen ist und ich zu wenig Trinken eingeplant habe, ich bin deshalb öfters leer gelaufen«.

Hilbert litt also, biss aber vor allem auch auf die Zähne – der Lohn: Sie siegte letztlich mit einem deutlichen Vorsprung vor Carol-Ann Eberle (SSV Wildpoldsried/ 6:45:45 Stunden) und Theresa Döpping (LFV Oberholz/ 6:56:41).

Nun hat sich Beliana Hilbert ein paar Tage Erholung gegönnt. Jetzt startet aber schon die Vorbereitung auf ihr nächstes großes Rennen in diesem Jahr: Sie wird im Juni beim Zugspitz-Ultratrail über die 100 km starten. »Auch das Rennen ist sehr laufbar«, betonte sie, »auch das dürfte mir also nicht so liegen.« Doch schon in Ebermannstadt hat die frischgebackene Deutsche Meisterin ja eindrucksvoll bewiesen, dass mit ihr auch auf solchen Strecken ganz vorne zu rechnen ist. SB