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SBC-Spieler Gentian Vokrri (rechts) war vor den Murnauern Lucas Pfefferle (Mitte) undMaximilian Nebl am Ball. Am Ende aber hatte der abstiegsbedrohte Gastgeber das Nachsehen und verlor die Landesliga-Partie mit 0:2. Schiedsrichter Maximilian Scheungrab beobachtete die Szene. (Foto: Weitz)

Für den SB Chiemgau wird »die Luft jetzt dünner«

Der SB Chiemgau Traunstein hat in der Fußball-Landesliga Südost die zweite Niederlage hintereinander kassiert: Das Team von Trainer Danijel Majdancevic verlor gegen den TSV Murnau mit 0:2 und rutschte damit in der Tabelle auf den ersten der drei Abstiegsrelegationsplätze ab. 200 Zuschauer wollten die Partie auf dem Kunstrasenplatz bei kalten Temperaturen um die vier Grad Celsius sehen.


»Der Blick auf die Tabelle macht keinen Spaß«, betonte der Sportliche Leiter des SB Chiemgau, Stefan Hafner. »Dass die Luft jetzt dünner wird, ist klar. Aber es hilft jetzt auch nichts, wenn wir uns verrückt machen. Wir müssen mit Freude Fußball spielen und die letzten Prozent auch noch mobilisieren, dann schaffen wir das.«

Im Spiel gegen Murnau war der SB Chiemgau in der ersten Halbzeit klar das bessere Team. »Wir haben es in der ersten Halbzeit gut gemacht«, fand auch ein enttäuschter Cheftrainer Majdancevic. »Wir haben halt immer das Problem, dass wir schlecht aus der Halbzeit kommen.« Und: »Es fehlt die Durchschlagskraft nach vorne«, ergänzte Hafner.

Die Gastgeber hatten aber einige Schüsse aufs Tor – die ersten drei gehörten alle Dennis Hrvoic. Der SBC-Offensivmann schoss zweimal am Kasten vorbei (4. und 11.) und scheiterte einmal an Murnaus Schlussmann Fabio Grund (18.).

Gäste-Trainer Martin Wagner ärgerte sich nach gut 25 Minuten am Spielfeldrand über sein Team: »Wir schenken die Bälle her.« Die Traunsteiner nutzten dies auch gut aus, doch der letzte Pass nach vorne fehlte. So schoss Andrii Pelypenko in der 26. Minute auch nur aus der zweiten Reihe, und Tormann Grund hatte keine Mühe mit dem Versuch. Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Pelypenko probierte es Karlo Jolic, der ja mit seinem Traumtor aus dem Spiel gegen den SSV Eggenfelden für den »Bayern-Treffer des Monats Februar« nominiert ist und für den deshalb noch bis heute um 15 Uhr auf der Internetseite des Bayerischen Fußballverbandes abgestimmt werden kann, doch sein Versuch wurde zur Ecke abgewehrt. Diese brachte nichts ein (31.). Auf der Gegenseite probierte es Sanel Dacic per Fallrückzieher, doch er traf die Kugel nicht richtig und so hatte SBC-Tormann Issa Ndiaye keine Mühe.

Die Heimelf musste dann in der 41. Minute das erste Mal wechseln: Mark Kremer war nach einigen Nickligkeiten mit seinem Gegenspieler akut Rot gefährdet und wurde deshalb von Danijel Majdancevic vorzeitig vom Feld geholt. Für ihn kam Alessandro Discetti in die Partie.

Nach dem Wechsel hatte Dennis Hrvoic erneut die Gelegenheit auf dem Fuß, seine Elf in Führung zu bringen. Doch auch diese Chance vergab der SBC und so nahm das Unheil seinen Lauf: Denn im direkten Gegenzug kamen die Gäste zum Führungstreffer. Bastian Adelwart traf in den Winkel zum 1:0 (52.). »Natürlich ist es sehr unglücklich, wenn du alleine vor dem Tor stehst und nicht triffst und in der gleichen Aktion einen Konter zum 0:1 bekommst«, kommentierte Stefan Hafner die Szene. »Die schießen einmal aufs Tor und machen es«, ärgerte sich Majdancevic. »Das ist bitter für uns. Aber wenn du unten bist, dann wird so was halt sofort bestraft.«

Der Gastgeber mühte sich in der Folge, aber Discetti (65.), Gentian Vokrri (74.) und Pelypenko (75.) hatten kein Glück. Die Murnauer waren jetzt auch spielbestimmend. Es dauerte aber fast bis zum Schlusspfiff, ehe sie endgültig den Deckel auf die Partie draufmachten. Georg Kutter zirkelt einen Freistoß aus gut 20 Metern direkt in die Maschen (90.+3). »In der zweiten Halbzeit haben es sich die Murnauer eher verdient, weil sie ein bisschen spritziger und ein bisschen aktiver waren«, gestand Hafner ein. »Das ist eine Mannschaft, die einen sehr guten Zusammenhalt hat und über die Laufbereitschaft und über den Kampf ein sehr gutes Spiel absolviert hat«, zollte auch Majdancevic dem Gegner Respekt.

Für sein Team steht jetzt am kommenden Freitag um 19 Uhr erneut ein Heimspiel auf dem Programm – und dabei kommt es zum Kellerduell mit dem FC Schwabing. Doch egal, wie der Gegner die nächsten Wochen heißt: »Wir müssen punkten, alles andere zählt nicht«, hob Danijel Majdancevic noch hervor. »Wir müssen mit Mann und Maus verteidigen, ansonsten werden wir definitiv wenig Punkte einsammeln.«

SB Chiemgau Traunstein: Ndiaye, Patrick Dreßl, Kremer (41. Discetti), Sascha Marinkovic, Hrvoic (68. Hasanovic), Vokrri, Pelypenko, Kraus, Alexander Dreßl, Jolic, Kranzfelder (83. Paranos).

TSV Murnau: Grund, Adelwart (90. +2 Heiland), Greinwald, Mühlbauer, Kutter (90.+3 Michael Marinkovic), Bauer, Nebl (79. Braun), Pfefferle (57. Henn), Jarosch, Schatto, Dacic (63. Höbekkaya).

Tore: 0:1 Bastian Adelwart (52.), 0:2 Georg Kutter (90.+3).

Zuschauer: 200.

Schiedsrichter: Maximilian Scheungrab. SB