Zum erlesenen Läuferfeld gehört die siebenmalige Berglauf-Weltmeisterin Andrea Mayr aus Österreich, die heuer ihren 13. Sieg am Hochfelln unter Dach und Fach bringen möchte. Nach ihrem zwölften und letzten Triumph 2022 war sie 2023 nicht am Start gestanden und im Vorjahr musste sie überraschend der 17-jährigen Deutschen Julia Ehrle den Vortritt lassen.
Die drittschnellste Damenzeit lief 2024 Syntayehu Kibebo aus Äthiopien, die in Bergen schon mehrmals auf dem Podest stand. Mit ihr ist heuer auch wieder zu rechnen. Mit der Britin Catherine Farrow hat eine weitere starke und routinierte Läuferin gemeldet.
Bei den Männern würde der Slowene Timotej Becan seinen Vorjahrestriumph gerne wiederholen. In Schach halten muss er dafür aber unter anderem wieder den ambitionierten jungen deutschen Bergläufer David Reichl (xc-run.de) und den vielversprechendem deutschen Nachwuchs-Biathleten Lukas Tannheimer (DSV). Im letzten Jahr hatten die beiden die Plätze zwei und drei belegt – mit 44 Sekunden beziehungsweise gut einer Minute Abstand auf Becan. Auch der polnische Altmeister Andrzej Dlugosz ist zu beachten.
Stark einzuschätzen sind zudem einige aktive Läuferinnen aus dem Lager der deutschen Biathleten wie Marion Deigentesch (die ihre Karriere bereits beendet hat), Lisa Spark, Anna Weidel und Julia Kink. Ebenfalls im Vorderfeld ist mit den Läufern vom PTSV Rosenheim zu rechnen: Bei den Damen vor allem mit Theresa Zahorka und bei den Herren mit Anian Rottmüller.
Für alle heimischen Läufer ist die Inn-Chiemgau-Wertung ein besonderer Anreiz, die wieder mit lukrativen Preisgeldern und Sachpreisen dotiert ist. Laut Organisationsleiter Dr. Jürgen Schmid, der dem ausrichtenden Skiclub Bergen als 1. Vorsitzender vorsteht, haben mit den ehemaligen Langläufern aus dem DSV-A-Kader Thomas Wick, Daniel Herzog und Jonas Dobler sowie Nadine Herrmann kurzfristig noch ein paar sehr interessante Athleten gemeldet, von denen gute Zeiten zu erwarten sind. Spontan könnten noch weitere Topläufer aus nah und fern melden. »Wir haben bereits rund 230 Meldungen erreicht und hoffen auf zahlreiche Nachmeldungen am Renntag«, so Schmid am Freitag. Am Hochfellnhaus wird er wie gewohnt das Renngeschehen auch mit Hilfe der nach oben gefunkten Zwischenzeiten kommentieren. Bei der Begrüßung an der Talstation wird ihm zuvor Stefan Schneider letztmals als Bürgermeister zur Seite stehen, denn er tritt bei den Kommunalwahlen 2026 nicht mehr an. Als langjähriger Bergwachtler und begeisterter Bergsportler wird er dem Hochfelln-Berglauf aber ganz bestimmt auch zukünftig treu bleiben.
Es ist also alles angerichtet für den deutschen Berglaufklassiker, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen und da schaut es laut den aktuellen Prognosen recht gut aus. Auch, wenn es am morgigen Sonntag vor allem im Schatten nicht allzu warm werden dürfte, können sich die Läufer und Zuschauer auf überwiegend trockenes Wetter mit einem Sonne-Wolken-Mix freuen.
Am heutigen Samstag ist von 17 bis 18.30 Uhr die Startnummern-Ausgabe im Festsaal angesetzt. Ab 19 Uhr steigt dort dann die Willkommensparty mit Nudelessen. Am morgigen Sonntag werden von 7.30 bis 9 Uhr die restlichen Startnummern ausgegeben und Kurzentschlossene können sich noch nachmelden. Der Startschuss ertönt um 10 Uhr unweit der Talstation der Hochfelln-Seilbahn. Nur rund 45 Minuten dürfte es dauern, bis der schnellste Läufer nach 8,9 Kilometern und rund 1070 Höhenmetern das Ziel am Hochfellnhaus erreichen wird. Um 11.30 Uhr steigt dort die traditionelle Flower Ceremony. Die offizielle Siegerehrung folgt um 14 Uhr im Festsaal in Bergen. mmü